Hier wendet sich der Gast mit Grausen: „So kann ich hier nicht ferner hausen“*

105 Jahre Bauhaus

Als Ergänzung zu den „brökelnden Gebetsabschussrampen“ von gestern ….

„Wohnungen mit viel Glas und Metallglanz: Bauhausstil.
Desgleichen mit Wohnhygiene ohne Wohnstimmung: Bauhausstil.
Stahlrohrsesselgerippe: Bauhausstil.
Gewürfelte Tapeten: Bauhausstil.
Kein Bild an der Wand: Bauhausstil.
Bild an der Wand, aber was soll es bedeuten: Bauhausstil.
Alles kleingeschrieben: bauhausstil.
ALLES GROSSGESPROCHEN: BAUHAUSSTIL.“
aus „Die Weltbühne“ 1930. 

Noch so ein Jubiläum, dem 19. Jahr des 20. Jahrhunderts geschuldet.
1919 wurde von Walter Gropius das „Bauhaus“ in Weimar als Kunstschule gegründet. Es sollte etwas völlig Neues darstellen: die Zusammenführung von Kunst und Handwerk. Das historische Bauhaus galt alsbald als die einflussreichste Bildungsstätte im Bereich der Architektur, der Kunst und des Designs im 20. Jahrhundert und als Heimstätte der Avantgarde der Klassischen Moderne auf allen Gebieten der freien und angewandten Kunst und Architektur.

Nach der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, nach dem 1. Weltkrieg nahmen etliche künstlerischen Tendenzen eine offenere politische Färbung an. Die Dada-Bewegung vertrat eine rebellische und nihilistische Ablehnung des kulturellen und gesellschaftlichen Status Quo. Und auch das Bauhaus entstand auf diesem kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Nährboden. Wie Tausende andere hatten die Kriegserlebnisse den Gründer des Bauhauses Walter Gropius radikalisiert.
Er war Vorsitzender einer linken Vereinigung von Architekten, Künstlern und Intellektuellen – dem Arbeitsrat für Kunst, der den Anspruch hatte, die Novemberrevolution in den Bereich der Kunst auszuweiten. Man glaubte an die Notwendigkeit einer neuen Gesellschaft und Ziel war es, die Trennung zwischen Kunst und Handwerk zu überwinden und eine (sozialistische) Gesamtumgebung zu schafften, die angeblich für das Leben der Menschen geeignet war.

Nach der Machtergreifung der Nazis waren Ideologie und Stil des Bauhauses natürlich nicht mehr opportun. Wie auch im Reich des real existierenden Sozialismus der Sowjetunion, mit seiner gleichfalls imperialistisch angehauchten Protzarchitektur und naturalistischen Kunstauffassung.
Die wichtigsten Protagonisten wie Gropius, Mies van der Rohe u.a. emigrierten in die USA und brachten ihre Kreierungen eines fragwürdigen, späteren „Weltkulturerbes“ auch dorthin.

Tom Wolfe, der jüngst verstorbene amerikanische Schriftsteller, Journalist und Dandy, der mit Verve gegen jegliche Häßlichkeit in der Welt anschrieb, ätzte in seinem Buch „From Bauhaus to our house“:
Alteuropas Lasten schwappten über den Ozean. Nicht nur das Bauhaus wuchs in Chicago als „New Bauhaus“ in Richtung „Kathedrale des Sozialismus“, auch die Psychologen bekamen die „Pest“ der Psychoanalyse mitgebracht (nach der Inkubationszeit, die durch Freuds Besuch in den USA ihren Anfang nahm), auch musikalisch brachte Europa schwerstes Geschütz mit in Form von Arnold Schönbergs „Dodekaphonie“. Nicht zu sprechen von der Malerei, die die Amerikaner infizierte und vorbereitete für die künstlerische Machtübernahme nach dem Zweiten Weltkrieg.
„… der herrschende Architektur-Stil im Babylon des Kapitalismus wurde der Soziale Wohnungsbau. Sozialer Wohnungsbau, wie er von einer Handvoll Architekten in den Verbünden inmitten der Trümmer Europas in den frühen Zwanziger Jahren entwickelt worden war, wurde nun hoch und breit aufgetürmt, in Form von Kunstgalerie-Anbauten, für altehrwürdige Ivy-League-Universitäten, Museen für Kunstmäzene, Eigentumswohnungen für die Reichen, Firmensitzen, Rathäusern, Landhäusern. Arbeiterwohnungsbau für jeden Zweck, außer für Arbeiter zum Wohnen.“ 

Dem Bauhaus ist die Kunst des Plattenbaus zu verdanken und die Termitenbauten zur sozialistischen Massenmenschhaltung a la Gropiusstadt in Berlin, Neuperlach in München, Killesberg in Stuttgart und viele andere Wohnreviere und sog. Trabantenstädte.
In den nach dem 2. Weltkrieg sozialdemokratisch regierten Großstädten Deutschlands wurde die gewiss vom „Bauhaus“ beeinflusste Kaufhof- oder Sparkassen-Architektur der 50er und 60er Jahre bis in jüngste Zeit für die neu-deutsche Häßlichkeit auch vieler Innenstädte prägend.

Zu den Bauhaus-Akteuren gehörten Künstler und Maler wie Lyonel Feininger, Johannes Itten, Gerhard Marcks, Paul Klee, Oskar Schlemmer und Wassily Kandinsky, deren  Oeuvre mir „altgemoden“ sich immer noch nicht erschliessen.
Ich habe mich hier schon über die Scheußlichkeiten moderner Sakralarchitektur und -Kunst ausgelassen, die ex aequo ebenfalls Bauhaus-geprägt ist.
Martin Mosebach schrieb dazu:

„Aus (dem) denkerischen Aufstand gegen das Offensichtliche ist die Grundstimmung unseres Zeitalters geboren worden: ein die ganze Öffentlichkeit erfüllendes Mißtrauen gegen jede Art von Schönheit und Vollkommenheit. Etwas sei »nur schön« – das ist heute die Schärfstmögliche Verurteilung. In der Kunst wird das Unfertige, das Fragmentarische, das Zerbrochene begünstigt. Die Beherrschung handwerklicher Regeln und Fähigkeiten, die zum Gebrauch einer vollendeten Formensprache notwendig sind, wird verachtet. Am erregendsten ist es für den zeitgenössischen Kunstfreund, wenn gar nichts irgendwie Sichtbares geboten wird, nur noch ein paar verhuschte Zeichen, kryptische Spuren. Den neuen Schriftgelehrten dienen sie zu Auslegungsexzessen, die um so wortreicher ausfallen, desto weniger zu sehen ist…“

Erstaunlich, dass jetzt zum Jubiläum gerade in den dem modernistischen Zeitgeist verschriebenen Postillen kritische Töne aufscheinen.
Die Süddeutsche titelt dazu: „Wie ein Anfall von Würfelhusten.“
Und die Zeit schmäht eines der Dessauer „Meisterhäuser“: „Ein ungemütliches Angeberhaus … Richtiges und falsches Wohnen – richtig ist das Bauhaus, falsch sind Wohnküchen, verwinkelte Gassen, Blumentöpfe, die vor dem Haus auf der Straße stehen. Unordnung und Unübersichtlichkeit sind schlecht, Leere und rechte Winkel sind gut.“

Was hat nicht „Das verdammte 20. Jahrhundert“ (Gerard Radnitzky) alles an Grässlichkeiten hervorgebracht.

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Hier wendet sich der Gast mit Grausen:
 „So kann ich hier nicht ferner hausen,
 Mein Freund kannst du nicht weiter sein.
 Die Götter wollen dein Verderben –
Fort eil ich, nicht mit dir zu sterben.“
 Und sprach’s und schiffte schnell sich ein.

* aus „Der Ring des Polykrates“ von Friedrich Schiller

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Remake: Bröckelnde Gebets-Abschussrampen

Im Nachgang zu meinem Beitrag über Roger Scruton ein früherers „Machwerk“ von mir über moderne Architektur, hier speziell über Kirchenarchitektur in der „Moderne“.

Eine Zeitungsmeldung, die offensichtlich keine große Aufregung in unserer  Nachbargemeinde hervorrief:

Pfarrer befürwortet Abriss und Neubau der Kirche

Ich bin oft genug an dieser Kirche vorbeigefahren, wollte sie als Katholik auch nur aus der Ferne betrachten, und erlaube mir zu sagen: Ein ästhetischer Verlust wäre das Verschwinden dieses Beton-Monsters, dieser „Gebets-Abschussrampe“, nicht.
Zeitgleich fiel mir mit der neuesten Ausgabe von „Monumente“, dem Magazin der „Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ – gern von mir mit Spenden unterstützt – ein Artikel über „denkmalwürdige Sakralbauten aus der Nachkriegsmoderne“ in die Hände.

Unter dem Titel „Liturgie formt Räume“, kann man da u.a. Folgendes lesen:

Sie verkörpern den Geist des Aufbruchs, überwinden jahrhundertealte Strukturen. Noch heute wirken ihre schlichten Räume und Baumaterialien radikal. Die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil errichteten Kirchen vereinigen zeitgenössische ästhetische Vorstellungen mit bahnbrechenden theologischen Neuerungen…

Das Zweite Vatikanische Konzil war ein epochales Ereignis …
Einem Paukenschlag kam ihre 1963 verabschiedete Liturgiekonstitution (Sacrosanctum Concilium 7) gleich, die Neuerungen in einem nie dagewesenen Ausmaß formulierte. Von den Gläubigen, die bisher den Handlungen der Priester nur als Zuschauer andächtig beiwohnten, forderte das Konzil, aktiv und gemeinschaftlich an der Messe teilzunehmen: Christus sei nicht mehr nur in den geweihten Gaben und im Priester gegenwärtig, sondern auch in der versammelten Gemeinde.
Forderungen an die Kirchenarchitektur stellte die Liturgiekonstitution nicht. Sie verlangte lediglich, dass die Gebäude „für die Durchführung der liturgischen Feier und für die Verwirklichung der tätigen Teilnahme der Gläubigen geeignet sind. Es waren vielmehr das mit überkommenen Anschauungen brechende, neu aufblühende Selbstverständnis und die veränderte Vorstellung von einem idealen Gottesdienst, die den Sakralbau seither grundlegend wandelten.
Durch die Beschlüsse des Zweiten Vatikanums rückte die Gemeinde buchstäblich an den Altarraum heran. Die Zeiten, in denen der Priester wie auf einer Bühne mit dem Rücken zu den Gläubigen stand, waren vorbei…

Das alles bedeutet uns Frau Julia Ricker in „Monumente“.

Man konnte es bald beobachten: der (katholische) Priester erschien nicht mehr auf der Empore, wenn er zur Gemeinde sprach, er brauchte sich nicht mehr der Mühe unterwerfen, den Hochaltar zu erklimmen, um sich in die Versenkung der Konsekration zu begeben. Die Kommunionbänke für das Volk zum Niederknien wurden abgerissen. Stattdessen stellt man jetzt eine Art Anrichte im Bauhaus-Stil („Altar“ halte ich in diesen Fällen für eine frevelhafte Kennzeichnung) vor den romanischen, gotischen, oder barocken Hochaltar, wo der Priester jetzt vor den scharfen Augen der Gemeinde – ohne die Mühe, bei Lesung und Verkündigungen an dieselbe sich erst umwenden zu müssen – die Liturgie „zelebrieren“ konnte.

Einem, der sich zum Altmodischen bekennt, mochte das schon von Anfang an nicht recht gefallen, und auch noch ahnungslos, dass man einmal Vorwürfen ausgeliefert sein könnte, doch nur einem behelfsmäßigen Ästhetizismus zu unterliegen; da man dem Gefühl eines drohenden Verlustes folgte – einem Vorgefühl, einer Art neuer Unbehaustheit ausgeliefert zu werden.
In Deutschland – mein Eindruck – fielen die „radikalen“ und „bahnbrechenden“ Veränderungen besonders drastisch aus. Denn man ist ja anfällig auf diesem Gebiet: ist Deutschland doch „ein Land mit langer militanter Vorherrschaft protestantischer Kultur, und die kulturelle Prägung hinterlässt mindestens ebenso starke Spuren, wie die religiöse“ (Martin Mosebach*).

Da durften jetzt „Jazz-Messen“ zelebriert werden, Klampfen-Gruppen ersetzten die Orgel oder den Cantus choralis, das Latein konnte nicht mehr die Gläubigen samt Pfarrer verunsichern.
„Die mächtige Architektur aus Sprache, Musik und Gebärden“ wurde zerstört – und dem folgte die Baukunst.

Es waren die Zeiten, als Rosstäuscher wie Beuys etc. „kunstprägend“ werden konnten.

Martin Mosebach* sagt dazu:

„Aus (dem) denkerischen Aufstand gegen das Offensichtliche ist die Grundstimmung unseres Zeitalters geboren worden: ein die ganze Öffentlichkeit erfüllendes Mißtrauen gegen jede Art von Schönheit und Vollkommenheit. Etwas sei »nur schön« – das ist heute die Schärfstmögliche Verurteilung. In der Kunst wird das Unfertige, das Fragmentarische, das Zerbrochene begünstigt. Die Beherrschung handwerklicher Regeln und Fähigkeiten, die zum Gebrauch einer vollendeten Formensprache notwendig sind, wird verachtet. Am erregendsten ist es für den zeitgenössischen Kunstfreund, wenn gar nichts irgendwie Sichtbares geboten wird, nur noch ein paar verhuschte Zeichen, kryptische Spuren. Den neuen Schriftgelehrten dienen sie zu Auslegungsexzessen, die um so wortreicher ausfallen, desto weniger zu sehen ist…“

Genau daran erinnerte mich dieser „Monumentum“-Artikel zur zeitgenössischen Kirchenarchitektur.

Begonnen hatte der Spuk mit Le Corbusier und seiner Wahlfahrtskirche Notre Dame du Haut de Ronchamp.
Inzwischen von vielen als genauso scheußlich empfunden wie viele seiner Zweckbauten und unendlich viele Beispiele von „Profan-Architektur“ um uns, die uns aus dem gerühmten „Bauhaus“ entstanden.

Ich setze mich gerne dem Vorwurf des Unzeitgemäßen aus, wenn ich an den modernen Sakralgebäuden nichts „schön“ finde, trotz all dem herbei geredeten modernen „Ästhetizismus“ durch ein Medium wie „Monumente“.


Dabei hätte ich mich doch traut fühlen sollen, da man als Musterbeispiel für gelungene moderne Sakral-Architektur „meine“ frühere Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ in Werneck ins Feld führte.
Ein Werk des für manch eingefleischten Unterfranken-Katholiken eher „berüchtigten“, denn „berühmten“ Würzburger Dom-Baumeister Hans Schädel. Und so sprechen jene in meiner zeitweiligen Heimat nicht umsonst von „Schädelstätten“. Nicht nur wegen deren stets mit höchster kirchlicher Genehmigung betriebenen „Häresie der Formlosigkeit“.

Diese Kirche wurde in Berlin nach den Plänen von Hans Schädel errichtet.
Wer wundert sich da noch, dass kaum einer mehr hingeht.

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* Martin Mosebach: Häresie der Formlosigkeit – die römische Liturgie und ihr Feind. Carl Hanser Verlag München – 2007

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„Von der Lust, ein Konservativer zu sein!

nytext.com

Heute vor 4 Jahren starb Roger Scruton, ein Konservativer, einer „der großen Intellektuellen der Tradition.“
Philosoph, Ästhet und Schöngeist und scharfsinniger Beobachter.
Jeder echte Konservative müsste ihn kennen und zitieren können, denn „Kein konservativer Denker hat die linksintellektuellen Eliten so scharfsinnig verspottet wie Roger Scruton: als Narren, Schwindler, Unruhestifter.“ (Die Welt)
Sic!

Meine Überzeugung:

Scruton lesen, hilft uns, sich zu wehren gegen die Massenmedien und Massenveranstaltungen, gegen die moderne Architektur und Städteverschandelung, gegen das moderne Sprachgestammel, gegen diese perniziöse Spaßgesellschaft und Eventkultur, das eklige Regietheater und Kunstverhunzung. Es hilft auch, diese permanente Vergangenheitsanschwärzung und Blasphemie um jeden Preis zu erkennen; vom öffentlichen Titten- und Restseelenvorzeigen, von Plastikprodukten und Plastikweltbildern, von all dieser Pluto-, Porno-, Tacho- und Neokratie ganz zu schweigen!

Bücher von Scruton zieren jeden konservativen Bücherschrank.

Konservativ zu sein, bedeutet nach Scruton auch, „ … keine Zugeständnisse an diejenigen zu machen, die wollen, dass wir Bürgerrechte gegen Untertanengeist, Nationalität gegen Konformität, weltliches Recht gegen die Scharia, die jüdisch-christliche Tradition gegen den Islam, Ironie gegen heiligen Ernst, Selbstkritik gegen Dogmatismus, Interessenvertretung gegen Unterwerfung und fröhliches Trinken gegen Abstinenz eintauschen.

Die Linken, die eigentlich sprachlos die Medien beherrschen: „Ihre Angst vor einer Unterhaltung, die mangelnde Fähigkeit, freundlich – unverbindlich zu plaudern und überhaupt eine allgemeine Unbeholfenheit, sind natürliche Folgen jener Art von Erziehung, der sie ausgesetzt sind. Denn diese Erziehung lässt es sich angelegen sein, jedwede Anzeichen von Eleganz, Distinguiertheit oder Anmut aus ihrem Verhalten zu tilgen, Werte, die als unzeitgemäß gelten und im Übrigen als elitär und politisch unkorrekt.“ und „Die Generation der Achtundsechziger hat zerstört, aber nicht aufgebaut. Sie hat ein Vakuum geschaffen, das nunmehr mit sozialen Medien, Billigtourismus und Pornographie angefüllt wird. Individualismus, Isolation und Ziellosigkeit sind weitverbreitet.“

Ästhetik, Kunst und Architektur hatten für Scruton eine besondere Bedeutung:
Schönheit zählt. Sie ist nicht bloß eine subjektive Sache, sondern ein universelles Bedürfnis der Menschen. Wenn wir dieses Bedürfnis ignorieren, finden wir uns in einer spirituellen Wüste wieder.“

Vera Lengsfeld schrieb schon vor dessen dazu: „Nach Scruton gehört der Modernismus in Architektur und Stadtplanung zu den Irrtümern, aus denen – wie aus dem Kommunismus – wenig oder nichts zu lernen ist. Hätte man Le Corbusier freie Hand gelassen, wäre Paris abgerissen und durch Hochhaustürme in einer Parklandschaft ersetzt worden. In allen europäischen Ländern, ob westlich oder sozialistisch, traten die Architekten die Nachfolge der feindlichen Bomberverbände an. In Ost- und Westdeutschland ist nach dem Krieg mehr Bausubstanz zerstört worden, als im Krieg. Die meisten westdeutschen Großstädte haben sich bis heute nicht davon erholt. Modernistische Bauten stehen in keiner Beziehung zu ihrem Umfeld, sie schaffen keinen öffentlichen Raum, sondern verursachen die Auflösung des Zusammenhangs einer Stadtlandschaft. Der einzige Trost ist, dass die Hervorbringungen der Stararchitekten zwar teuer, aber nicht langlebig sind. Schon nach wenigen Jahrzehnten sind sie abbruchreif. Der Ruhm des Stararchitekten landet dann auf der Sondermülldeponie. …

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„Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern“

Eine Neuerfindung des Hass-Manifests von Martin Luther

Zur Erinnerung:
Luther genoss den Schutz seiner Fürsten gegen Kaiser und Papst, und wurde bis heute in vielen Teilen auch zum Signalgeber moderner Obrigkeit. Die geknechteten und in Leibeigenschaft gehaltenen Bauern hatten in ihn Hoffnung gesetzt, nicht nur aus der Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“. Nach der Eskalierung der Bauernaufstände im großen Bauernkrieg 1524-1526 stellte Luther klar, dass sich die aufständischen Bauern zu Unrecht auf ihn beriefen, und ermutigte die Fürsten, die Bauernerhebung mit aller Gewalt niederzuschlagen.
Dazu rief er in seiner Schrift „Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern“ die Obrigkeit auf.*

500 Jahre nach den Bauernkriegen haben die „Obrigkeit“ und die ihnen geneigten Hofschranzen mit den woken Dummköpfen der jetzigen Generation-V (Vollpfosten) wieder ein Problem mit den Bauern.

Luther übersetzt würde heute vielleicht so klingen und könnte bei taz, SZ oder Spiegel veröffentlicht werden:

„Gegen die maßlose und rechtsradikale Meute der Bauern“

„Man sollte, muss sie endlich ruinieren, ihnen den gierigen Schlund zuschnüren, sie drangsalieren, heimlich und öffentlich, jeder Demokrat ist dazu aufgerufen. Und man muss mit Gummiknüppeln niederschlagen, wenn sie Straßen blockieren und demonstrieren. … Denn ein Kanzler, Minister und Herr muß fortschrittlich denken, wie er der Leiter der Demokratie, aber auch deren Aggression Diener ist; dem die Polizeigewalt Verfassungsschutz, Staatsanwaltschaft, Polizei mit Wasserwerfern, Knüppeln, Pfefferspray und Handschellen über solche Frechlinge befohlen ist – wo die sich gegen die Demokratie versündigen… Denn wo er kann und nicht straft, sei es durch Gesetzes- und oder Polizeigewalt, so ist die Regierung schuldig an allen Unbotmäßigkeiten und Ubel, das die Bauern und ihre rechstradikalen Unterstützer gegen das beste Deutschland begehen, das es je gegeben hat … Darum darf er nicht ruhen. Es kommt nicht auf Geduld an oder Rücksicht . Es ist Zeit der Gegenmaßnahmen und der Staatsgewalt und nicht die Zeit von Verständnis´.“

Die folgende Aussage von Luther, dem deutschen „Machiavelli“, muss man nicht zwangsläufig adaptieren:

„Der Esel will Schläge haben, und der Pöbel will mit Gewalt regiert sein. Das wusste Gott wohl; drum gab er der Obrigkeit nicht einen Fuchsschwanz, sondern ein Schwert in die Hand.“

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  • Der Originaltext von Luther:

„Man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund erschlagen muss. … Denn ein Fürst und Herr muß hie denken, wie er Gottes Amtmann und seins Zorns Diener ist (Röm. 13), dem das Schwert uber solche buben befohlen ist und sich ebenso hoch fur Gott versundiget, wo er nicht straft und wehret und sein Amt nicht vollfuhret, als wenn einer mördet, dem das Schwert nicht befohlen ist. Denn wo er kann und straft nicht, es sei durch Mord oder Blutvergießen, so ist er schuldig an allem Mord und Ubel, das solche buben begehen, als der, da mutwilliglich durch Nachlassen seins göttlichen Befehls zuläßt, solchen Buben ihre Bosheit zu uben, so er’s wohl wehren kann und schuldig ist. Darum ist hie nicht zu schlafen. Es gilt auch nicht hie Geduld oder Barmherzigkeit. Es ist des Schwerts und Zorns Zeit hie und nicht der Gnaden Zeit.“

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Habeck der „Staatsmann“

Ist er das?

Nachdem protestierende Bauern sich in Schlüttsiel (Schleswig-Holstein) „zusammengerottet“* haben, um angeblich den Fähranleger zu blockieren, mit dem der buntesdeutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck zurück von einer Urlaubs-oder privaten Dienstreise? ** – wieder am Festland anlegen wollte, und angeblich zur Rückkehr zur Hallig Hooge „gezwungen“ worden war, hyperventilieren die deutschen Demokratie-Repräsentanten:

  • Justizminister Marco Buschmann (FDP) sprach von „Gewalt gegen Menschen oder Sachen“
  • Regierungssprecher Steffen Hebestreit: „Eine solche Verrohung der politischen Sitten sollte keinem egal sein.“ Die Blockade der Ankunft Habecks „ist beschämend und verstößt gegen die Regeln des demokratischen Miteinanders“.
  • Grünen-“Geheimdienstpolitiker“ Konstantin von Notz: „Der Verrohung des politischen Diskurses folgen Drohungen und Gewalt.“
  • Grünen-Fraktionsvorsitzende Britta Hasselmann: „Erschreckend, eine völlige Grenzüberschreitung und ein Angriff auf die Privatsphäre von Robert #Habeck! Das hat nichts mit friedlichem Protest in einer lebendigen Demokratie zu tun.“
  • Buprä Frank-Walter Steinmeier: „Das dürfen wir nicht hinnehmen“ … Zu sehen, wie ein Minister auf einer privaten Reise von einer aggressiven Menschenmenge eingeschüchtert wird und sich nach Bedrohungen in Sicherheit begeben musste, hat viele in unserem Land schockiert, auch mich.“

Erste Frage: Ist Habeck ein Staatsmann?
Im Deutschen ist es eine „respektvolle Bezeichnung, die eine große Befähigung kennzeichnet“ … „einen Politiker, der nach Auffassung der öffentlichen Meinung etwas geleistet haben, das über alltägliche Politik hinausgeht.“ (Wikipedia)
Die „Jubel-jaulenden Hofhunde“ von den Medien haben Habeck – zusammen mit solchen Leuten, wie oben zitiert – schon in persona sogar zu einem „Staatsorgan“ hochstilisiert, das nicht kompromittierbar sein darf. Eine Perversion des Begriffsinhaltes!

Über die Befähigungen und Leistungen des Staats- Verfassungsorgans Habeck in persona aber schweigt des Sängers Höflichkeit.

Zweite Frage: Ist Habeck ein Feigling oder war die „Flucht“ eine Inszenierung?
Hat er tatsächlich Angst um „Leib und leben“ haben müssen? Bei dem vorhandenen Polizeiaufgebot! Oder war die „Flucht“ nicht eher eine medienwirksame Inszenierung, um jeglichen Protest gegen ihn zu kriminalisieren?
Ich neige zu dieser Einschätzung.
Feigling?

Ein Feigling ist er nichtsdestotrotz!

Erinnern wir uns an Helmut Kohl, als er seinerzeit in Halle mit Eiern beworfen wurde. Er stürzte sich unerschrocken in das Getümmel gegen Leute, die seine Argumente nicht hören wollten.
So was muss nicht unbedingt sein.
Aber Kohl war aber auch ein Staatsmann!

Staatsmänner – Pardon, ich vergaß – und Staatsfrauen heute:
Je miserabler ihr Tun ist, umso empfindlicher reagieren inzwischen die Regierenden mit Unterstützung ihrer Hofschranzen in den Medien.

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* Zusammenrottung“: neudeutsch für eine Demonstration, die sich gegen Regierungsabsichten oder Politiker richtet.

** Merke: ein Politiker, auch ein Flasche, ist immer und überall auf einer „Dienstreise“, auch im Urlaub.

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Der Papst

Symbolbilder für den Zustand der Papstkirche nach Benedikt XVI.

XJF322580 The Devil leading the Pope in Chains, 1680 (engraving) by English School, (17th century); Private Collection; (add. info.: satirical print at the time of the Popish Plot, 1678-81; the hysteria resulting from the fictitious conspiracy alleged by Titus Oates resulted in the execution of 35 innocent people); English, out of copyright
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Prosit Neujahr

Allen, die hier vorbeischauen, wünsche ich ein gutes neues Jahr!



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Lasst Berlin doch brennen!

Schlimme Gedanken zum Jahresende

Jedes Land hat die Hauptstadt, die es repräsentiert – und die es verdient hat!
Und Deutschland hat sich ein „Shithole“, einen Drecksladen – in jeder Hinsicht – als Hauptstadt erschaffen.
Da wird jetzt gebangt, ein bisschen gedroht, vor allem aber schon gebettelt, dass die Ausschreitungen vom letzten Jahreswechsel sich nicht wiederholen.

Ich bin so weit, dass es mir wurscht ist, wenn sich das wiederholt.
Mitgefühl mit den dort Einheimischen?
Selber Schuld, wenn Du dort wohnst. Im Kalkutta an der Spree – wobei man von Kalkutta in den Nachrichten weniger Spektakuläres und Elenderes hört, als von Berlin.

  • Berlin, in dem der von den dort vorzufindenden, nicht allein nur importierte Antisemitismus, besser gesagt Judenhass, wieder fröhliche Urständ feiert.
  • Berlin, in dem die Polizei mit Vorliebe eher auf demonstrierende Rentner einprügelt, als wirklich Kriminelle dingfest zu machen.
  • In Berlin, in dem die Polizei sich in die Hosen macht, wenn Fremdländische, Farbige, Muslime straffällig werden und den öffentlichen Raum besetzen.
  • Berlin, in dem eine Kuscheljustiz mit kriminellen (fremdländischen) Clans zu paktieren scheint.
  • Berlin, in dem sich der Müll auf den Straßen türmt und man sich zwischen Kot und Dreck zu bewegen hat.
  • Berlin, in dem sich Spinner wie Klimakleber unbehelligt ausleben und Land und Leute terrorisieren dürfen.
  • Berlin, in dem „queere“ Lebensart gleichwohl besondere Förderung genießt.
  • Berlin, das von einem CDU-Bürgermeister geführt wird, der sich grüner, linker und woker gibt, als das jeweilige Original.
  • Berlin, das es nicht einmal fertig brachte, einfache Wahlen richtig abzuwickeln.
  • Berlin, in dem die schlechteste Bundesregierung agiert, welche man in der Bundesrepublik je kannte.
  • usw., usw.

Warum sollte man den Drecksladen nicht von den Gästen und Geladenen nicht abfackeln lassen?

Damit die dort lebenden und agierenden Verantwortlichen endlich merken, wem das zu verdanken ist: ihnen selbst!

Man verzeihe mir diese Gedanken, aber ich kann schon nicht mehr anders.

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Frohe Weihnachten!

Allen, die hier vorbeischauen, wünsche ich ein friedliches und auch besinnliches Weihnachtsfest. Auch wenn man allein ist an diesem Abend, können unsere wunderbaren deutschen Weihnachtslieder – aber auch nicht nur damit verbundene Erinnerungen – Trost, Freude und Hoffnung spenden.
Alles Gute Ihnen für diese Tage!

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Eine fast wehmütige, kleine Rückschau in die 50er Jahre

Mit Augenzwinkern und „Fleischeslust“

So ein Altmodischer wie ich (wohl aber nicht nur der) hängt gerne Erinnerungen an alte und gute Zeiten nach. Ist doch die Erinnerung ein Paradies, aus dem einen niemand vertreiben kann. Gerade in der Vorweihnachtszeit kommen denn gerne solche Gefühlsregungen hoch.

Es sei gesagt, dass ich – aufgewachsen in den Fünfzigern – eine schöne Kindheit und Jugend hatte. Ich hatte viele persönliche Freiheiten und ging mit Freude zur Schule, denn ich hatte gute, ja außerordentliche Lehrer ( kann mich also nicht an der von manchem „Intellektuellen“ gerne geübten Schelte an der Schule und schrecklichen Lehrern beteiligen)!

Meine Eltern – Heimatvertriebene aus Böhmen – hatten damals einen Gasthof mit Metzgerei in einer oberfränkischen Kleinstadt aufgebaut und recht erfolgreich geführt.
In der Vorweihnachtszeit liefen Fleischerei und Gastwirtschaft auf Hochbetrieb. Fast jeder Abend war mit Weihnachtsfeiern diverser Vereine und Gesellschaften ausgebucht. Mein Vater produzierte in der Metzgerei Spezialitäten, die es nur zu diesem Fest gab: „Original Prager Schinken“, diverse Pasteten, besonders ausgeklügelt geräucherten frischen Lachsschinken und kurz vor den Festtagen eine ganz exklusive Art von Bratwürsten, wofür Kunden von weit her das Geschäft meiner Eltern aufsuchten.
Im nachgelassenen Inventar aus meinem Elternhaus fand ich vor Jahren einige Exemplare einer Werbeschrift aus diesen Jahren:
„Jolanthe – Die Kundenzeitschrift für den Süddeutschen Metzger“.
Hier dasTitelblatt eines Exemplars vom 18. Dezember 1954 – mehr als 60 Jahre her.

Das Heft beschäftigt sich mit dem Thema „Advent rührt an das Herz“ und wendet sich dann gleich an die „Liebe Kundin!“.  An die Hausfrau, nicht an anonyme Kunden oder „Kund*innen“:

„Unter den Menschen, denen Sie eine Weihnachtsfreude bereiten wollen, sind bestimmt einige, die sich über einen schönen Festbraten oder eine leckere Wurst mehr freuen würden als über die herkömmlichen Aufmerksamkeiten. Nett eingepackt, ein paar herzliche Worte dazu, und Sie haben wirklich eine große Freude bereitet!
Ich würde mich freuen, Sie hierbei beraten zu können.
                                                                             Ihr Fleischermeister“

Auf den nächsten Seiten findet man dann eine Karikatur unterlegt mit folgendem Spruch:

„Wer sich zum Grundsatz hat genommen,
nur nicht an Fleisch und Fett sparen,
der wir gut durch den Winter kommen
und die Gesundheit sich bewahren.“

Was würde das für ein Aufjaulen heutzutage auslösen: Ganz und gar „Nutritionally incorrect!“.
Dann zum Schluss noch die Auszeichnung für „Wer wußte den besten Werbespruch?“ (natürlich für das Fleischgewerbe). Ein Kunde des Schlachtermeisters R. S. aus Bordesholm, Herr K.B. ebenda, gewann mit dem Spruch:

„Ich vertrage jedes Klima
ich eß´ Fleisch
und fühl mich prima!“

Lassen wir den Spruch mal „sacken“! Und dann lassen wir die verbiesterten und abgehärmten Gestalten der grünen und veganen Umweltreligiösen vor unserem geistigen Auge vorbeiflanieren …

„Jolanthe“ gibt es nicht mehr.
Das war einmal ein weiblicher Vorname. Seit dem Lustspiel „Krach um Jolanthe“ von August Hinrichs (1930), in dem ein Schwein diesen Namen trug, ist der Vorname in Deutschland gebrandmarkt und außer Gebrauch gekommen. Es gibt zwar immer noch ein Steiff-Tier namens Jolanthe und in der DDR wurde ein Puppenfilm mit „Jolanthe“ im Fernsehen zu Propagandazwecken verbreitet (Krawall im Stall). Nachdem es in Deutschland und wo auch immer, keine glücklichen Schweine mehr gibt, dürfen wir „Jolanthe“ in jeder Form vergessen.

Weihnachten damals! 

Da gab es immer Schnee – zumindest in meiner Heimat – und wir fühlten uns trotz – oder wegen – des Klimas „prima“. Man durfte alles, und nicht nur von der Jolanthe, ohne Gewissensbisse genießen.

Erinnern Sie sich an “Weihnachts-Aromen“ und Gerüche von damals?
Mandarinen duften heute noch wie damals.
Aber geht es Ihnen nicht auch wie mir, dass dieser Duft fast unauslöschlich mit Weihnachten – von damals – verbunden wird? Mehr noch als Zimt oder Nelken etc.
Was Besonderes sind heute noch Mandarinen? Auf den für heutige Verhältnisse bescheidenen Nikolaus- oder Weihnachtsteller von damals waren Mandarinen wie Walnüsse, neben Lebkuchen und Plätzchen, ein obligater, ein geschätzter Bestandteil. 

Unsere kleine Stadt war damals immer herausgeputzt. Kein Geschäft ließ es sich nehmen, selbst für seinen Weihnachtsschmuck zu sorgen und der Marktplatz war immer mit einem besonderen Prachtexemplar von Weihnachtsbaum geschmückt.
Von diesem, heute für viele „miefigen“ oder „spießigen Weihnachtszauber“, ist in meiner Heimatstadt auch nicht mehr viel übrig geblieben.
Das Lokalblättchen berichtet noch über den Untergang einer einst „blühenden Geschäftswelt“, die gemäß der veröffentlichten Bilderfolge wohl besonders in der Weihnachtszeit aufblühte.

Ja, da erinnere ich mich gerne daran.

Und so ist eines meiner Lieblingsmotive für sehnliche Weihnachtskarten der Christbaum vor dem Rathaus meiner Heimatstadt von damals geblieben.

Pegnitz Winter 1960

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