Vor 10 Jahren – Ein Jahrhundertereignis:

Papst Benedikt XVI. spricht vor dem Bundestag

Vor 10 Jahren, am 22. September 2011 sprach der „deutsche“ Papst Benedikt XVI. vor dem Deutschen Bundestag:
https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/gastredner/benedict/rede-250244
In seiner großen Rede hat Papst Benedikt XVI. mit zwei bemerkenswerten Aussagen auf das hingewiesen, was den dort versammelten „Herrschenden“ nicht allein „zum Frommen“ dienen sollte.
Benedikt legte den anwesenden Ministern und Abgeordneten zunächst dar, was sich einst der junge König Salomon – der Weise – von Gott für seine Herrschaft erbeten hatte:

Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht“ (1 Kön 3,9).

Und der Papst verweist dann ausdrücklich darauf:

… der (politische) Erfolg ist dem Maßstab der Gerechtigkeit, dem Willen zum Recht und dem Verstehen für das Recht untergeordnet. Erfolg kann auch Verführung sein und kann so den Weg auftun für die Verfälschung des Rechts, für die Zerstörung der Gerechtigkeit.“

Er zitiert Augustinus mit dem bemerkenswerten Satz:

Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande!“.

Zwei Drittel der Linksfraktion und Teile der Grünen und SPD boykottierten seinerzeit die Ansprache des Papstes vor dem Bundestag und nahmen lieber an einer Gegendemonstration teil.
Die FAZ würdigte den Auftritt als“Jahrhundertereignis“: „Es war angemessen, den Papst im Deutschen Bundestag über Würde und Recht und deren Herkunft sprechen zu lassen. Der Auftritt Benedikts XVI. war ein Jahrhundertereignis. Er hat auch seinen Widersachern ein Wort an die Hand gegeben.“
Die Erde trägt selbst ihre Würde in sich, und wir müssen ihren Weisungen folgen.“Dieses Wort wird bleiben – schreibt der Kommentator. Und Benedikt hat damit gewiss gar den Grünen ein Wort an die Hand gegeben, mit dem sie für ihre Sache werben werden.
In seiner Rede vor dem Bundestag hat Papst Benedikt XVI. die Politik zu mehr Verantwortung für Gleichheit und Frieden aufgerufen und habe an die moralische verantwort der Politik appelliert heißt es beim Deutschlandradio. Dagegen konnten wohl Sozis wie Grüne nichts einwenden und so applaudierten ihm am Ende auch diejenigen, die glaubten mit einer „Aids-Schleife“ oder dem Anstecker mit der Regenbogenfahne ihren Protest gegen den obersten Repräsentanten einer verhassten Institution ausdrücken zu können.
Der damals noch nicht ins Verdikt der eigenen Schwulen- und Lesbenbewegung gefallene Theologe David Berger kritisierte eigentlich als einzige damals medial prominente Person die Rede als Rückfall in eine voraufklärerische Sicht des Naturrechts und stufte die Ansprache als negativ „brandgefährlich“ ein. Berger ist aber inzwischen in seiner Betrachtung des von ihm damals noch häufig gescholtenen und angegriffenen Papstes vom Saulus zum Paulus mutiert.

Der oben zitierte Satz „Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande!“ sollte aber in diesen Zeiten des „aus Gesundheitsgründen“ staatlich propagierten Ausnahmezustandes, allen hierzulande politisch agierenden Mitgliedern der „Räuberbande“ einmal mehr ins Gedächtnis gerufen werden.

Hier die Rede als Aufzeichnung in Bild und Ton:

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