und „Trophische Kaskaden“
Eigentlich hatte ich einen Beitrag über „Lüge und Heimtücke“ in Arbeit und wollte ihn zum „Tag der Ehrlichkeit“ veröffentlichen, der am 30. April gefeiert wird. Da kam mir aber der Wolf dazwischen. Bei der Morgenlektüre meines „Daily Cheese Rolls“ vulgo „Gelnhäuser Neue Zeitung“ fiel mir ein Beitrag zum „Tag des Wolfes“ auf, der just auch 30. April begangen wird.
„Für alle gilt es, mit Wölfen in Hessen leben zu lernen.“
Lautet die Schlagzeile – redaktionell vom NABU zugerüstet.
Man denke zwar auch an Herdentiere, vor allem an Schafe, welche der Wolf ja an oberster Stelle auf seiner Speisekarte hat, und fordert, „dass in Wolfsgebieten es eine konsequente und flächendeckende Umsetzung von Maßnahmen zum Herdenschutz geben (müsse).“
Was soll das, mit Wölfen leben zu lernen?
Ich bin denn an diesem Tag der Ehrlichkeit natürlich ehrlich:
Ich brauche keinen Wolf in meiner Umgebung. In Sibirien und in den Karpaten gibt es noch genug Platz mit menschenleeren und Nutztier-freien Zonen.
Was soll der Wolf hier?
Für manche Leute ist Ansiedlung von Wölfen wohl wichtig, sie gibt denen als engagierte, oft selbsternannte Naturschützer ein gutes Gewissen. Es ist ja ein Ziel der grünen Ideologie, uns zurückführen in – wenn nicht gar in Natur-paradiesische – so doch gerne in Industrie- und Wohlstandsfreie Zeiten und Verhältnisse.
Da müsste man dieserart Naturschützern auch die Neuzüchtung von Dinosauriern und Säbelzahntigern empfehlen. Der Wolf hätte dann auch wieder einen natürlichen Feind (vom Menschen abgesehen). Naturkundliche Museen und ähnliche Einrichtungen wären dann überflüssig.
Auf die Frage, wozu brauchen wir hier Wölfe, die es doch über 100 Jahre hier nicht mehr gab, deren Nutzen sehr fragwürdig ist – kommen dann die seltsamsten Antworten. Da wird von einem „Konzept der trophischen Kaskade“ gefaselt, ein „ökologischer Veränderungsprozess, der einsetzt, wenn große Beutegreifer durch ihre Rückkehr auf die Schalenwildbestände einwirken und der so vielleicht sogar die Folgen des Klimawandels abmildern könne“.
Was für ein abgehobenes Gefasel.
Um auf „Schalenwildbestände“ einzuwirken, die z.B. aufkeimende Bäumchen wegfressen oder Getreide-Äcker umpflügen, gibt es Jäger. Die werden aber gerne von der grünen Schupo schikaniert, wenn vielleicht ein Bambi zu viel abgeschossen werden könnte.
Mir sind Wisent, Mammut oder der Wolf eigentlich egal, die hatten ihre Zeit – wie der Neandertaler. Und der ist ja angeblich auch vom Homo Sapiens ausgerottet worden. Der Homo Sapiens hat ja auch so etwas wie die Grünen hervorgebracht, die indes auch über nicht unerhebliche Ausrottungskompetenzen verfügen.
Diejenigen, die gerne die Natur des Mittelalters oder die Natur der Zeiten zurückhaben möchten, als der Mensch noch als Beutejäger durch die Auen streifte, gehen mir gehörig auf die Nerven. Sollen sie meinetwegen Ritterspiele veranstalten oder im Urlaub in Steinzeithöhlen hausen, sich in Sackleinen kleiden, Bogenschießen mit Feuersteinpfeilen üben oder auf entsprechenden Instrumenten etwas gewöhnungsbedürftige Töne fabrizieren.
Ich brauche das nicht.
Denn mit Schutz der Erde und Bewahrung der Natur hat das alles nichts zu tun.
Horrido!