Als ich meinte, diesen Blog einstellen zu müssen, war damit auch der Hintergedanke verbunden, dass ich mich dann endlich dazu zwingen würde, meine begonnene Autobiographie fortzusetzen und mich nicht von der Beschäftigung mit Aktuellem einsacken zu lassen, dass ich mich nicht immer daran und an mich Aufregendem abarbeite.
Also starte ich mal den Versuch, beides zu verbinden, dachte ich.
Warum begann ich überhaupt damit, eine Autobiographie zu schreiben?
Ein Grund ist, dass ich Schreiben für mich als Unverzichtbares entdeckt habe.
Deshalb begann ich auch diesen Blog.
Ich habe ein reiches Leben hinter mir. Eine glückliche Kindheit und Jugend, eine gute Schule mit ausgezeichneten Lehrern; und ich habe schließlich in diesem so unvergleichlich prägenden und schönen Beruf als Arzt Erfahrungen sammeln können und Erlebnisse, die ich – vielleicht etwas eitel – im Vergleich mit vielen Berufsgenossen als einzigartig bezeichnen kann. Wenn ich meine Erlebnisse – auch im Kollegenkreis – erzählte oder erzähle, besonders jetzt und heute, scheint das alles aus der Zeit gefallen. Aus einer nicht wiederkehrenden Zeit. Man entschuldige diese natürlich banale Aussage.
Was mein Berufsleben angeht, hatte ich schon mal überlegt, daraus einen Roman zu stricken, im Sinngehalt von »House of God« des amerikanischen Psychiatrieprofessors Stephen Bergman alias »Samual Shem«. Bergmann hat durch seine äußerst zynische, mir aber durchaus sympathische Darstellung der Ausbildung junger Ärzte in den amerikanischen Krankenhäusern, eine beachtliche Veränderung der öffentlichen Meinung bewirkt; und das Werk war gar einer der Gründe für die Reformierung der medizinischen Ausbildung in den USA in den achtziger Jahren.
Bei der ersten Lektüre dieses autobiographischen Romans fühlte ich mich in meine Studien- und Ausbildungszeit als junger Arzt versetzt. Natürlich unter »deutschen« Verhältnissen, die sich aber in vielem ähnlich darstellten.
Mir geht die literarische Klasse von S. Bergmann ab: also kein »Roman«, entschloss ich mich! Das wäre insofern einfacher gewesen, als ich manche meiner bizarren Erlebnisse, verbunden mit manchen befremdenden Persönlichkeiten und Umständen hätte literarisch verschleiern können. Was man erlebt hat, ist mit konkreten Menschen und Orten verbunden. Wenn man Bizarres ans Tageslicht zerrt, muss man gewärtig sein, dass man Betroffene oder „Nachkommen“ aufweckt und man plötzlich als Diffamierer und Rufschädiger dasteht, und – nicht nur im Falle des so edlen Ärztestandes – als übler Nestbeschmutzer.
Aber ich bin der Überzeugung, manches muss einfach gesagt und geschildert, darf nicht vergessen werden. Und so werde ich in diesem Teil meiner Autobiographie gefordert sein, einen schmalen und nicht ungefährlichen Grat zu gehen.
Ich möchte meine Leser und »Follower« teilhaben lassen an meinem »Opus Magnum« und beginne natürlich mit einem Vorwort, das demnächst hier erscheinen wird.
Der Leser findet ja unter meinen Sterngeschichten bereits die anekdotenhafte Schilderung meiner Jugendjahre in dem Gasthof meiner Eltern – damals im fränkischen Pegnitz. Müßig zu sagen, dass die »Sterngeschichten« natürlich Bestandteil meiner Autobiographie sind, darin aber auch neu einkleidet werden müssen.
Lieber altmod,
jetzt sind wir – ich jedenfalls – höchst neugierig auf Ihre Geschichte(n).
Wie ich Sie kenne, verbinden Sie Persönliches mit Generellem und Speziellem- besonders aus der Politik. Da sind Sie Meister. Und ich ein aufmerksamer Zuhörer.
Also los!
Liebe Grüße
P.H.
Danke!