Wenn man aufmerksam die Produkte des deutschen Qualitätsjournalismus studiert, stößt man gewiss täglich auf Höchstleistungen. Ich meine jetzt nicht Spitzenleistungen im redaktionell-manipulativen Meinungsbereich, sondern eher im Sprachlichen, in der Formulierungskunst angesiedelt.
Hier ein solches Beispiel journalistischer Sprachmächtigkeit, gefunden im Lokalteil der Gelnhäuser Neuen Zeitung vom 4. Februar 2020, einer Zeitung, die mit ihrem Hauptteil dem dubiosen SPD-Oligopol „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ angehört.
Entschuldigend sei festgestellt, dass es sich bei vielen lokalen Berichterstattern meist nicht um „gelernte“ Journalisten handelt, sondern wie in diesem Fall, um irgendeine – oft weibliche – Person, die sich mit Berichten von lokalen kulturellen oder gesellschaftlichen Höhepunkten etwas Geld dazuverdienen möchte.
Man fragt sich aber schon, wenn man sich diesen Text vergegenwärtigt, gibt es da keinen Redakteur, der solchen Schmonzes redigiert oder unterbindet?
Nun ja, wer bei einer Provinzpostille in der Lokalredaktion landet, ist ja wohl auch nicht gerade der hellste Stern am Journalistenhimmel. Für den Leser der hier genannten Lokalpostille wird dies wiederkehrend belegt durch die regelmäßige Politglosse – genannt „Polituren“ – am Wochenende, an der sich verschiedene journalistische Lokalheroen versuchen dürfen. Man meint, witzig oder vielleicht ironisch daherzukommen und verzapft aber meist nur einen zähen, unverdaulichen Quark, der mehr die Eitelkeit und eine gewisse linke „Hemisphärendominanz“ des Schreibers widerspiegelt, denn dass dem Leser eine unterhaltsam geartete, launige Botschaft vermittelt wird, wie man es bei einer „Glosse“ erwartet.