Rückkehr der Kriegsrhetorik

„Die Schlafwandler 2020″ und die neue Schuldfrage

Der australische Historiker Christopher Clark beschreibt in seinem großen Werk „Die Schlafwandler“, wie die Nationen 1914 gleichwohl in den Ersten Weltkrieg taumelten. Die Eskalation der Krise wurde durch die begleitende aggressive Rhetorik maßgeblich befeuert.

Im Kampf gegen das Coronavirus scheinen nun die einschlägig Verdächtigen fast wieder in ähnliche Verhaltensmuster wie seinerzeit zu verfallen.

Die USA haben ihre Grenzen geschlossen und einen Einreise-Stop für Europäer verfügt – mit Ausnahme von Bürgern Großbritanniens. Grenzschließungen werden von Südkorea bis Österreich berichtet. Warum nicht?
Donald Trump warf aber in seiner Ansprache den EU-Staaten vor, nicht rasch genug auf die Ausbreitung des neuartigen Erregers reagiert zu haben. Der Leiter der US-Gesundheitsbehörde CDC, Robert Redfield, bezeichnete dazu Europa als die „wahre Bedrohung“ für die USA in der Corona-Krise.

Donald Trump hat die internationalen Märkte auf eine gefährliche Talfahrt geschickt, behauptet denn die FAZ. Der Dax fällt unter 10.000 Punkte. Manche würden den Blitzcrash bereits mit dem Großen Sturz von 1929 vergleichen, der eine Weltwirtschaftskrise nach sich zog.

Also ein Schuldiger der kommenden Katastrophen für uns ist schon identifiziert und nebenbei: die angloamerikanische Achse scheint wieder mal reanimiert.

Die EU prüft die Maßnahmen der USA, heißt es. Ein Kommentator bei Welt-online  meint dazu trefflich: „Was wollen die Eurokraten denn hier prüfen? Wenn Trump die Grenze zumacht, kann VdL einen Nackttanz aufführen und es wird nichts daran ändern.“

Auch innerhalb Europas sucht man nach Sündenböcken. Ein italienisches Forscherteam glaubt, dass Sars-CoV-2 aus München nach Italien eingeschleppt wurde – nicht aus China, wie bisher angenommen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Tschechien führt scharfe Grenzkontrollen zu den Nachbarstaaten Deutschland und Österreich ein. Der tschechische Regierungschef Andrej Babis hat der Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, Panik zu verbreiten. Zuvor hatte Merkel erklärt, dass nach Angaben von Experten 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung infiziert werden könnten, solange es weder Therapie noch Impfstoff gebe. Sein Land habe zügig Maßnahmen ergriffen, damit von einem solchen „dunklen Szenario“ keine Rede sein könne, erklärte der Tscheche. 

Sign „Attention state border“ on the border of Germany, Austria, Czech Republic, Bavarian Forest, Sumava National Park

Man muss eine militärische Auseinandersetzung der Schlafwandler gewiss nicht fürchten, die Auswirkungen der Corona-Pandemie könnten aber durchaus in eine Art Wirtschaftskrieg führen. Die Globalisierungsstrategen und One-World-Ideologen werden wohl einen heftigen Rückschlag erfahren. Ob sie sich von dem erholen werden?
Die so oft beschworene internationale Solidarität bei Katastrophen ist denn auch nicht so tragfähig, wie oft behauptet wird. Das Hemd ist einem näher als der Rock und so feiern denn nationale Egoismen wieder ihre Urständ.
Und die Medien befeuern die täglichen Katastrophenschilderungen mit Meldungen, wie oben von mir wiedergegeben.

Wer hat anderes für wahrscheinlich gehalten?

Nichts ist neu unter der Sonne …

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