„Demokratie – Der Gott, der keiner ist“

Das ist der Titel eines 2001 zuerst in den USA erschienen Buches des „kulturell -konservativen Anarcholiberalen“ Hans-Hermann Hoppe, das damals bei den politisch Korrekten dort und hier hellste Empörung auslöste.

Hier einige seiner Thesen, die er auch in anderen Publikationen wiedergab:

Hoppe ist der Meinung, die Französische Revolution gehöre „in dieselbe Kategorie von üblen Revolutionen wie die bolschewistische Revolution und die nationalsozialistische Revolution“
Der Französischen Revolution verdanke man „Königsmord, Egalitarismus, Demokratie, Sozialismus, Religionshass, Terror, Massenplünderung, -vergewaltigung und -mord, die allgemeine militärische Zwangsverpflichtung und den totalen, ideologisch motivierten Krieg“.
In dem Buch „Der Wettbewerb der Gauner – Über das Unwesen der Demokratie und den Ausweg in die Privatrechtsgesellschaft“ (2012) kommt Hoppe zu der Ansicht, dass durch Massenwahlen eine institutionalisierte Kleptokratie begünstigt werde, die „kaum oder keine Hemmungen“ habe, „das Eigentum anderer Menschen zu entwenden“.
Der demokratische Staat operiere „als ultimativer Rechtsmonopolist in einem vertragslosen rechtlichen Vakuum“, denn eine vertragliche Unterwerfung aller unter den Staat, wie sie Thomas Hobbes proklamierte, habe es nie gegeben.
Infolge übergroßer Schuldenmacherei auf Kosten anderer sei die Zeit der großen Demokratien in naher Zukunft abgelaufen. Sie könne in einem neuen Totalitarismus oder in einer Privatrechtsgesellschaft enden.

Die Thesen geben ganz bestimmt nicht nur aktuell Anlass, über diese „Demokratie“ im „besten Deutschland, das es je gegeben hat“ nachzudenken.

Beschäftigt man sich mit dem Über-Thema, kommt man nicht an Alexis de Tocqueville vorbei.
Tocqueville sah bereits voraus, dass Demokratie unter Umständen in eine Diktatur der Mehrheit oder in einen lähmenden Fürsorgestaat umschlagen kann.

An anderer Stelle habe ich folgende Behauptungen zum Thema schon einmal abgehandelt:

  • Die ursprünglichen Definitionen der Begriffe Demokratie und Freiheit sind in einer an George Orwell erinnernden Weise irgendwie verfälscht worden.
  • In ihrer gegenwärtigen Form sei die repräsentative Demokratie zu einer „Wahloligarchie“ verkommen.
  • Die Machtsicherung der neuen Machteliten vollzieht sich in neuen Formen der Transformation der Macht und der Manipulation des Bewusstseins.
  • Eine entscheidende Rolle spielen die Medien. Ihnen kommt eine systemstabilisierende Funktion zu.
  • Unter anderem führt das zu einer Einschränkung des öffentlichen Debattenraums, des in einer Gesellschaft Denk- und Sagbaren.

Zu Tocqueville ist anzumerken, unsere „Demokratie“ hat sich nicht in eine Diktatur der Mehrheit entwickelt, sondern konkret beherrschte eine Minderheit das Feld. Schaut man auf die Wahlergebnisse und Umfragen, haben die derzeit herrschenden Parteien einzeln und in der Gesamtheit nicht das Mandat einer „demokratischen“ Mehrheit. Die absolute (und manipulierende) Macht besitzt eine weltanschauliche Minderheiten-Partei, die Grünen.
Wir haben also unbestreitbar eine Diktatur der Minderheit, die massiven Einfluss nicht nur auf den gesellschaftlichen und politischen Diskurs ausübt, sondern tief in das Leben der Menschen eingreifen will und eingreift.

Gehen wir kurz auf das Leitsystem, die amerikanisch geprägte „Demokratie“ ein, die uns zweifellos „verordnet“ wurde, das System des „demokratischen Verfassungsstaates“. Die US-Amerikaner und ihre „atlantischen“ Vasallen hierzulande sind von der Überlegenheit ihres politischen Systems überzeugt. Auch wenn das System mehr und mehr pervertiert wurde. Die US- und die deutsche Doktrin behauptet, daß ihr demokratische Verfassungsstaat die höchste und unübertreffliche Form sozialer Organisation darstellt; ein dem demokratischen Verfassungsstaat grundsätzlich überlegenes System sozialer Ordnung sei undenkbar. Und: die Demokratie muß, wenn erforderlich mit Waffengewalt, in unerzogene – nicht-amerikanische – Regionen exportiert werden – der (westliche) Weltgeist verlangt es so. (nach Hoppe)

In diesem Zusammenhang kommen wir zu meinen obigen Thesen, denen wohl auch ausgewiesene Linke zustimmen könnten. Es sei denn, sie sind unwiederbringlich in ihrem gegenwärtigen Machtkartell gefangen und damit gesinnungsmäßig umgesprungen.

Die Maßnahmen während der Corona-“Pandemie“ haben vor Augen geführt, wie die Begriffe Demokratie und Freiheit ins Absurde transformiert werden können. Keiner kann mehr bezweifeln, dass der Orwellsche Neusprech, die Umformulierung nahezu aller politischen Begriffe und Charakterisierungen im Sinne der mächtigen Eliten bereits stattgefunden hat und weiter Fahrt aufnimmt.
Unsere „repräsentative Demokratie“ ist nicht nur zu einer „Wahloligarchie“ verkommen. Die „Inhaber des Staates“, die Parteien und ihre Schranzen, haben sich in eine profitable Schmarotzerposition gebracht und fördern Schmarotzertum zu Lasten der arbeitenden und Steuer-zahlenden auf allen Ebenen: Durch Zuzug schmarotzender und krimineller Externer und staatliches Hätscheln einer ideologisch verbogenen Jugend, die gleichwohl kein Bewusstsein mehr hat, wo die Grenzen zu krimineller Delinquenz zu ziehen sind.
Manipulation des Bewusstseins soll zur Festigung und Alternanz der Macht dienen. Für keinerlei Arglist ist man sich zu fein, um mit Angst und Panikerzeugung dem „Wahlvolk“ zuzusetzen.
Die Medien, die sich selbst gern nennende „vierte Macht“, haben in der Mehrzahl ihre eigentliche Position als Wächter und kritischer Beobachter und Chronist der Verhältnisse aufgegeben. Sie sind zu den Lautsprechern, ideologischen Multiplikatoren und korrupten Claqueuren der Regierenden geworden. Sie haben sich gleichwohl als Staatsschmarotzer eingerichtet, um sich und ihr System zu stabilisieren.
Sie haben dazu beigetragen – und tun dies unvermindert – öffentliche Debatten, wenn nicht zu unterdrücken, diese in die ideologisch korrekte Richtung zu bringen. Deutschland wurde zu einem Land, in dem man sich von einem Angehörigen der bürgerlichen Mitte in einen rassistischen, rechtsextremen Neonazi verwandeln kann, ohne eine einzige politische Position auch nur um einen Millimeter zu verändern.

Das alles, was ich aufgeführt habe, mag dem sich „woke“, in modernistischen Zeitströmen daheim fühlenden Zeitgenossen abwegig erscheinen. Will man über „Demokratie“ ein inzwischen in Perversion vergötztes Ding diskutieren, wird man daran nicht vorbeikommen.

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6 Antworten zu „Demokratie – Der Gott, der keiner ist“

  1. Günther M. sagt:

    Zitat:
    „Und: die Demokratie muß, wenn erforderlich mit Waffengewalt, in unerzogene – nicht-amerikanische – Regionen exportiert werden – der (westliche) Weltgeist verlangt es so.“

    > Hierzu im ähnlichen Duktus:
    „Die EU ist ein Garten, in dem alles funktioniert,
    leider umgeben von feindlichem Dschungel,
    der den meisten Teil der restlichen Welt beherrscht
    und der über uns herfallen wird,
    wenn wir nicht aufpassen,
    uns nicht aufmachen,
    diesen Dschungel zu begärtnern…“
    * Wer die nüchterne Betrachtung & das gesunde Mißtrauen als die Gelenke des Geistes favorisiert, fragt sich, ist das nur „Megalomanie“ oder schon „Honig im Kopf“?

    > Kein Revolutionär sondern der 26. Präsident der USA, zur Schwäche der Demokratie:
    „Hinter der sichtbaren Regierung sitzt auf dem Thron eine unsichtbare Regierung,
    die dem Volk keine Treue schuldet und keine Verantwortung anerkennt.
    Diese unsichtbare Regierung zu vernichten, diese unheilige Allianz zwischen korruptem Business und korrupten Politikern aufzulösen, ist die erste Aufgabe des Staatsmannes.“
    * Was der wohl zu heutigen Philanthropen & deren Young Leaders sagen würde?

    • altmod sagt:

      Auszüge aus einer Rede, die wohl John F. Kennedys Schicksal besiegelte. Am 27. April 1961 hielt John F. Kennedy diese Rede in New York vor den wichtigsten Zeitungsverlegern des Landes.
      Kaum einer hat davon etwas gehört und mit Sicherheit noch nie etwas in der Mainstream-Presse davon gelesen.
      Das englische Original findet man auf der Webseite der JFK-Bibliothek.

      »Ich möchte über unsere gemeinsame Verantwortung im Angesicht einer Gefahr reden, die uns alle betrifft …
      … wir stehen rund um die Welt einer monolithischen und ruchlosen Verschwörung gegenüber, die sich vor allem auf verdeckte Mittel stützt, um ihre Einflusssphäre auszudehnen – auf Infiltration anstatt Invasion; auf Unterwanderung anstatt Wahlen; auf Einschüchterung anstatt freier Wahl; auf nächtliche Guerillaangriffe anstatt auf Armeen bei Tag.
      Es ist ein System, das mit gewaltigen menschlichen und materiellen Ressourcen eine eng verbundene, komplexe und effiziente Maschinerie, aufgebaut hat, die militärische, diplomatische, geheimdienstliche, wirtschaftliche, wissenschaftliche und politische Operationen kombiniert. Ihre Pläne werden nicht veröffentlicht, sondern verborgen, ihre Fehlschläge werden begraben, nicht publiziert, Andersdenkende werden nicht gelobt, sondern zum Schweigen gebracht, keine Ausgabe wird infrage gestellt, kein Gerücht wird gedruckt, kein Geheimnis wird enthüllt. Sie dirigiert den »Kalten Krieg« mit einer, kurz gesagt, Kriegsdisziplin, die keine Demokratie jemals aufzubringen erhoffen oder wünschen könnte.
      Kein Präsident sollte eine öffentliche Prüfung seines Programms
      fürchten. Denn aus so einer Prüfung kommt Verstehen und vomVerstehen kommt Unterstützung oder Opposition und beides ist notwendig.

      Ohne Debatte, ohne Kritik kann keine Regierung und kein Land erfolgreich sein, und keine Republik kann überleben. Deshalb verfügte der athenische Gesetzgeber Solon, dass es ein Verbrechen für jeden Bürger sei, vor Meinungsverschiedenheiten zurückzuweichen, und genau deshalb wurde unsere Presse durch den ersten Verfassungszusatz geschützt.

      So ist es die Presse, die Protokollführerin der Taten des Menschen, die Bewahrerin seines Gewissens, die Botin seiner Nachrichten, in der wir Stärke und Beistand suchen, zuversichtlich, dass mit Ihrer Hilfe der Mensch das sein wird, wozu er geboren wurde: frei und unabhängig.«

      • Günther M. sagt:

        Auch John F. Kennedys Vorgänger im Amt, Dwight D. Eisenhower warnte am 17. Januar 1961:
        „Wir in den Institutionen der Regierung müssen uns vor unbefugtem Einfluss – beabsichtigt oder unbeabsichtigt – durch den militärisch-industriellen Komplex schützen.
        Das Potenzial für die katastrophale Zunahme fehlgeleiteter Kräfte ist vorhanden und wird weiterhin bestehen.
        Wir dürfen es nie zulassen, dass die Macht dieser Kombination unsere Freiheiten oder unsere demokratischen Prozesse gefährdet.
        Wir sollten nichts als gegeben hinnehmen.
        Nur wachsame und informierte Bürger können das angemessene Vernetzen der gigantischen industriellen und militärischen Verteidigungsmaschinerie mit unseren friedlichen Methoden und Zielen erzwingen, so dass Sicherheit und Freiheit zusammen wachsen und gedeihen können.“

  2. Gerhard Bauer sagt:

    https://www.youtube.com/watch?v=BIjw9JwifI0&t=2106s

    Hier ein Vortrag von Paul Kirchhof über Demokratie und Freiheit. Mit vielem spricht er mir aus der Seele. Es war ein Unglück für unser Land, dass Stoiber und dieser wirklich fähige Mann sich bei den Wahlen nicht durchsetzen konnten.

  3. Gerhard Bauer sagt:

    Hoppe habe ich mir auch schon oft angehört. Seine Konsequenzen und letztendlichen Vorstellungen des Zusammenlebens sind gelinde gesagt Professorenquatsch und haben und werden sich nicht durch- oder umsetzen lassen.
    Privatpolizei, privates Recht, private Schulen und, und. Da gefällt mir Baader schon besser.

    • KW sagt:

      Roland Baaders Traum ist auch meiner. Kann mir das nicht oft genug durchlesen.
      http://www.roland-baader.de/roland-baaders-traum/
      Es wäre alles so einfach ohne sozialistische Umverteilung. Vielleicht könnte man sich noch Bismarcks Sozialgesetzen anschließen.
      Als ich 1989 herkam, dachte ich allen Ernstes, daß hier ehrliche Marktwirtschaft herrscht. Stutzig wurde ich als erstes bei den Zinsen schon im 1. Jahr. Sparzinsen 2%, Kredit damals 8 %. Wir DDRler bekamen damals 6000 DM (komische Zahl) zu 2,5 %. Die Vereinigung hat den Markt wieder angeschoben, der vorher restlos gesättigt war. ich kann mir nun auch denken, zu welchem Zweck die Menschenmassen rund um den Globus geschoben werden. Immer spielt das Geld eine Rolle. Aber wer denkt nach? Um hinter die Kulisse zu schauen, braucht man Hirn und Zeit. 1 Menschenleben ist zu kurz, und die Schreibzunft sorgt dafür, daß Erkenntnisse schnell wieder verschwinden, wie auch Baaders Traum. Darum sei er hier auch noch einmal erwähnt. Wer erinnert heute an Kennedys Worte? Die von Eisenhower kannte ich gar nicht. Es verschwindet so vieles schnell wieder.
      Dieses WE ist Bilderbrg. Wenn ich etwas Gutes plane, halte ich es nicht geheim. Schon das ist verdächtig.

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