„Unser Lebensstil, der ein vielfältiges Miteinander zulässt, provoziert Extremisten.“ Er überfordere Menschen, die Offenheit und Toleranz ablehnen, Gewalt verüben und, von vermeintlich religiösen Motiven verblendet, ideologie- und hassgetrieben Verbrechen begehen wollen, „um uns zu verletzen.“
Sagte Wolfgang Schäuble heute, am 19.12.2019 im Bundestag im „Gedenken“ an den Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz vor genau drei Jahren.
Wie bitte?
Damit will ich mich mal auseinandersetzen, welche Konsequenzen aus den Sätzen des Meister Yoda aus der Ortenau denn abzuleiten wären?
Lebensstil
Ein Lebensstil, der provoziert, ist offensichtlich abzulehnen, könnte man aus der Äußerung des konservativ-protestantischen Politikers herauslesen, der selbst angeblich äußerst bescheiden in einem Hochhaus in einem Offenburger Problemviertel wohnt.
Was ist an unserem Lebensstil – mit, oder aus dem „vielfältigen Miteinander“ entstanden – so provozierend?
Da greife ich gerne in meine eigene Vorurteils-Kiste:
• Der gern zur Schau getragene Reichtum mit protzigen Autos?
• Die mit nutzlosem Luxuszeugs überquellenden Konsumpaläste – vulgo Kaufhäuser?
• Der Schmutz und Unrat, der heute teilweise als Kunst verkauft wird?
• Die prahlerische Architektur eines korrumpierten und abstürzenden Bankenwesens?
• Die penetrante und erotisch überreizte Werbung auf Plakatwänden, in „Lifestyle-Postillen“ und im Fernsehen?
• Die offen zur Schau gestellte (animale) Sexualität bei „Love-Parades“ und Christopher-Street-Aufmärschen?
• Das widerliche Schicki-Micki-Getue von „Promis“ aus Politik und Medienzunft auf diversen Events und „Galen“ – dem Volk übers Staatsfernsehen nahegebracht?
• usw., usw.
Da möchte ich schon zustimmen, dass auch ich mich manchmal provoziert fühle, an die Grenzen meiner Toleranz gelange.
Aber lasse ich mich dadurch zu abscheulichen Bluttaten verleiten?
Provozierten seinerzeit, im Dezember 2016 den Muslim die deutschen Weihnachtsmärkte mit dem Dauer-Gedudel von Jingle Bells, Glühweingeschlürfe, dem Ho ho ho von Santa Claus in Begleitung eines kitschig-gold-blonden „Christkinds“, dass er da hineinfahren musste?
In der offenen und freiheitlichen Gesellschaft, die Schäuble ansprechen will, muss man damit leben und umgehen lernen. Man muss sich nicht beteiligen oder gemein damit machen, es darf einem auch nicht gefallen.
Überforderte Menschen?
Diejenigen, die auf unserem Boden, inmitten unserer Gesellschaft ihre abscheulichen Anschläge verüben, sind nicht von uns eingeladen worden.
Sie brauchen auch nicht freiwillig herkommen, damit sie sich dann vor den Verhältnissen ekeln können und sich damit angeblich “überfordern“.
Her Schäuble, da war doch was: 2015, als Frau Merkel die Grenzen öffnete und Scharen von muslimischen Männern einlud und sich mit ihnen beglückt ablichten ließ!
Türken sind schon etwas länger hier und haben sich in eigener Kultur eingerichtet und nehmen den „Lebensstil“ mehr oder weniger hin. Man hat sich irgendwie bei den Kufar arrangiert, der Döner-Stand auf dem Christkindlmarkt bringt auch gutes Geld zum Jahresende.
Ist es die Überlegenheit in Wissenschaft, Technologie, Medizin usw., die aus der westlichen Kultur entstand, welche die Muslime überfordert?
Wurden doch die Anschläge vom 11. September von jungen Männern verübt, die z.B. in Hamburg technische Wissenschaften studiert haben, die Teile des westlichen Lebensstils durchaus verinnerlicht hatten, die westliche Technologien insbesondere die Kommunikationstechniken perfekt beherrschten.
Das war wohl islamische Takiya.
Es trifft gewiss zu, dass unter anderem die Ablehnung des westlichen Lebensstils ein Motiv der muslimischen Fanatiker ist. Von „Überforderung“ im Sinn des Wortes kann aber gewiss nicht die Rede sein.
Da ist denn auch das Feindbild des großen Teufels namens USA: Die USA hatten bisher die massivsten Attacken durch den Islam zu erleiden.*
Den europäischen Boden mit den Anschlägen in Paris, Nizza, Brüssel, Madrid, London, Berlin hat der moderne islamische Terror vergleichsweise spät erreicht.
Dass der Dschihad auch ein Kampf gegen unseren Lebensstil ist, geht soweit konform mit Teilen der Aussage von Schäuble, er benennt jenen aber nicht. Eine „Überforderung“ als auslösendes Moment, als Ursache dafür herzuleiten, geht völlig daneben.
Der Kampf gegen unsere – „westliche“ oder christliche – Kultur durch den Islam geschieht in unveränderter „Anstrengung“ seit mehr als 1300 Jahre. Und da war der von Schäuble angesprochene Lebensstil in keiner Weise existent.
Schäuble scheint nicht zu wissen – oder er negiert es einfach – welche Intentionen und welche Gewalt hinter der Ideologie des Islam stehen.
Er blendet auch aus, dass gerade dieses Jahr 2019 eines der blutigsten Jahre für Christen ist, wie auf VaticanNews zu lesen ist.
OpenDoors schreibt:
„Derzeit herrscht die größte Christenverfolgung aller Zeiten.
Mehr als 200 Millionen Christen leiden unter einem hohen Maß an Verfolgung, weil sie sich zu Jesus Christus bekennen,
Und es sind nahezu ausschließlich islamisch geführte Staaten, in welchen Tötungen, Austreibungen und Nachstellungen jeder Art gegen Christen vorkommen.
Es sind nicht „vermeintlich“ von religiösen Motiven „verblendete“ Menschen, es sind aus religiösen Motiven getriebene Menschen; Islamische Eiferer, die gegen unsere Kultur gemäß Mohammeds Auftrag aus dem Koran Krieg führen – und nochmal sei es gesagt – seit über 1300 Jahren.
Soviel zu den „ideologie- und hassgetriebenen Verbrechen“, Herr Schäuble!
Zur Erinnerung auch die Regensburger Ansprache von Papst Benedikt XVI. über Vernunft und Religion und Gewalt, Herr Schäuble:
Dazu daraus das Zitat daraus von Kaiser Manuel II. Palaiologos, Byzanz (1350–1425):
‚Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten‘.
Unsere Zivilisation hat zwei Feinde: Der ferne Feind ist der politische Islam und die nahen Feinde sind die Apologeten des Islam. Die Apologeten nutzen Toleranz, um das durch den politischen Islam verursachte Leid zu leugnen.
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u.a.:
1993 Anschlag auf das World-Trade-Center in New York (6 Tote)
1995 Anschlag auf eine US-Militärbasis in Riad und
1996 in Dharan mit 26 Toten
1998 Botschaften in Nairobi und Daressalam (250 Tote)
2000 Anschlag auf einen US-Zerstörer im Hafen von Aden (17 Tote)
2001 9/11 in New York (3000 Tote)
2003 Selbstmordanschlag auf eine Ausländersiedlung in Riad (20 Tote)
2011 Anschlag auf die Außenstelle der US-Botschaft in Bengasi, Libanon (4 Tote)
Die Regensburger Rede ist wohl bei YouTube auf wundersame Weise verschwunden.
Aber sie ist im Netz leicht zu finden – Gott sei Dank!