Pressemitteilung des VDS (Verein Deutsche Sprache):
Evangelische Kirche Deutschlands ist Sprachpanscher des Jahres
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Mit deutlichem Abstand wurde die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) zum Sprachpanscher des Jahres 2017 gewählt. Den Negativpreis bekommt sie unter anderem für die Einrichtung sogenannter „godspots“ (gemeint ist kostenloses WLAN), die es neuerdings in vielen evangelischen Kirchen gibt, und die Sprachfreunde als Verhöhnung von Martin Luther ansehen, der für seine Bibelübersetzung oft wochenlang nach deutschen Wörtern suchte. Auch das Programm mit dem Motto „Segen erleben – Moments of Blessing“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau auf der Weltausstellung der Reformation in Wittenberg, mit der interaktiven Installation „BlessU-2“, hätte den großen Reformator sicherlich empört. Und dass gewisse EKD-Verantwortliche – zum Glück denken nicht alle so – im letzten Kirchentagsgesangbuch die bekannte Liedzeile „und unsern kranken Nachbarn auch“ zu einem scheinbar geschlechtsneutralen „und alle kranken Menschen auch“ umdichteten, hat sogar die ansonsten eher bedächtige Frankfurter Allgemeine Zeitung einen „Kulturfrevel“ genannt.
Den zweiten Platz belegte der/die/das Berliner Profx Lann Hornscheidt für die öffentliche Kampagne zur Geschlechtsneutralisierung der deutschen Sprache. Es folgt CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber auf dem dritten Platz. Dieser war den Sprachfreunden mit seiner „#cnight“ im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin aufgefallen, inklusive „Innovation-Pitch“ und „Working-Spaces“ zu Themen wie „Bildung reloaded“ oder „eSports“.
Der Verein Deutsche Sprache kürt den Sprachpanscher des Jahres seit 1998. Zu den bisher Gewählten zählen die Bahnchefs Hartmut Mehdorn und Johannes Ludewig, die Politiker Günther Oettinger und Klaus Wowereit (Be Berlin), Ex-Postchef Klaus Zumwinkel, Telekom-Chef René Obermann und Obermanns Vorvorgänger Ron Sommer. Aber auch der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Bestatter e.V., wurde einmal gewählt; er war Sprachpanscher des Jahres 2001 für seine Mitverantwortung dafür, dass es in Deutschland seit Dezember 2000 den Ausbildungsberuf des „Funeral masters“ gibt.
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