„Die Schlafwandler 2025“

„Die Schlafwandler – Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog“ ist der Titel des Buchs des australischen Historikers Christopher Clark, in dem er sich mit den Ereignissen beschäftigt, die zur Julikrise von 1914 und schließlich zum Ersten Weltkriegs führten.
Das Buch, nicht verwunderlich, da es vor allem auch um deutsche Geschichte geht – hat hierzulande unterschiedlichste Beurteilungen erfahren.
Ein Rezensent schrieb: „ … eine altmodisch wirkende Konzentration auf die Diplomatiegeschichte, die Geschichte der Haupt- und Staatsaktionen.“

Der Krieg, der seit drei Jahren in der Ukraine wütet (eigentlich ja schon länger!), ist zur „Haupt- und Staatsaktion“ deutscher Politiker – von Merz bis Hofreiter und Baerbock bis Strack-Zimmermann, und vor allem der Europäischen Union geworden.

Seit Trump den ukrainischen Kriegspräsidenten Selenskyj in die Schranken gewiesen hat, rüsten die Europäer von Tag zu Tag radikaler auf. Verbal und mit „fiskalischen“ Aktionen. Um den Kontinent „gegen Russland“ in den Krieg zu bringen.

Deutschland voran!
Mit dem Rufen nach Wiedereinführung der Wehrpflicht – kein anderes Land Europas hat sie oder denkt daran.
Aushebelung der Schuldenbremse mit Zeichnung von hunderten Milliarden Schulden, um gigantische Summen in diesen Krieg fließen zu lassen.
Und ein offensichtlich närrischer „Möchte-gern-Kanzler“ will deutsche Raketen gegen Russland in Stellung bringen.

Keiner hat offensichtlich das Buch von Christopher Clark gelesen und verstanden; oder Huntington!

Meine Generation lebte jahrzehntelang in kategorischen Mustern: „Kalter Krieg“, der nicht „heiß“ werden durfte.
In der Mehrzahl und mit Überzeugung haben wir Wehrdienst geleistet.

Nein, wir haben nicht auch noch nach zwei Weltkriegen wieder in einen Krieg ziehen müssen.
Denn wir hatten noch Politiker von Vernunft – auf beiden Seiten.
Diplomatie, in ihrem klassischen Sinne, hatte noch Priorität in der „Auseinandersetzung“.
Derartiges Kriegsgeschrei und Säbelrasseln, das heute gar ehemalige „Pazifisten“ veranstalten, war seinerzeit bei aller Bedrohung – von beiden Seiten – verpönt.

Wie die Welt in den Ersten Weltkrieg taumeln konnte, die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ mit ihren Analogien zur heutigen Zeit, ist offensichtlich vergessen worden.

Ich bin partout kein Pazifist, aber meinen Töchtern – fünf Enkelsöhnen habe sie mir geschenkt – möchte ich in diesen Zeiten nahelegen:

„Nein, meine Söhne geb ich nicht!“


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