Ketzerische Gedanken über die „Allein seligmachende Kirche“.

„Ich habe es geahnt: Gott ist römisch-katholisch!
Es könnte sich allerdings beim Jüngsten Gericht herausstellen,
dass nicht die Menschen festlegen, wer gerettet wird,
sondern Gott selbst.
Und Gott – hier wird mir auch der Vatikan zustimmen –
hat ein größeres Herz als alle Bischöfe und Päpste zusammen.

Unbekannter Blogger

Es heißt, seit dem 2. Vatikanischen Konzil sei die katholische Kirche offener und toleranter geworden gegenüber anderen Bekenntnissen, Abweichlern, gar fremden Religionen . Man könnte meinen, die römisch-katholische Kirche habe auf ihre Kennzeichnung „allein selig machend“ verzichtet.
Doch, wer hören kann, der höre, wer lesen kann, der lese und wer denken kann, der denke, möchte man ausrufen.

Mit „Lumen Gentium“ hat doch 2. Vatikanische Konzil diesen Absolutheitsanspruch – gestützt „auf Schrift und Tradition“ bestärkt. Dass sie, „die pilgernde Kirche zum Heile (der Menschen) notwendig sei“.
Da heißt es unter anderem:
„ … Darum könnten jene Menschen nicht gerettet werden, die um die katholische Kirche und ihre von Gott durch Christus gestiftete Heilsnotwendigkeit wissen, in sie aber nicht eintreten oder in ihr nicht ausharren wollten. … Nicht gerettet wird aber, wer, obwohl der Kirche eingegliedert, in der Liebe nicht verharrt und im Schoße der Kirche zwar „dem Leibe“, aber nicht „dem Herzen“ nach verbleibt (vgl. Augustinus..). …“.

Da bin ich wohl verloren!
Im Schoße der Kirche bin ich zwar noch – „dem Leibe nach“, als halbherziger, dennoch eingeschriebener Kirchensteuerzahler. Aber schon lange nicht mehr dem Herzen – und dem Verstande – nach.

In Lumen Genntium heißt es auch, das Geheimnis der Kirche sei der Leib Christi, das sei Organ und Werkzeug der Kirche, um die ganze Erde, um alle Menschen um sich zu versammeln, denn „Christus will, daß alle Menschen durch ihn zum Vater finden“.
Wer mag gegen Letzteres etwas einwenden?
Aber doch wende ich mich gegen die Behauptung: „Die Einigung der Menschheit in Christus aber ist der Kirche aufgetragen“.
Eine „Kirche“, die sich schon frühest von Christus entfernt hat!
Die keine göttliche, sondern eine menschliche Erfindung ist!
Nicht von Jesus!
Man beruft sich zwar auf Matthäus 16/18 „… du bist Petrus, und auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen…“. Das Wort „Kirche“ und exakt auch diese „Botschaft vom Felsen“, auf die sich in anmaßender und berechnender Weise das Papsttum beruft, fehlt aber in allen anderen Evangelien, den früheren, als dem von Matthäus.

K.H. Deschner fragt zu Recht:
„Wie kommt es …, daß Jesus immer und immer wieder die Königsherrschaft Gottes, die Basileia, verkündigt, aber nie die Kirche? Daß dem einzigen Kirchen-Wort viele Dutzende von Reich-Gottes-Worten Jesu genüberstehen? Daß Jesus den Eintritt ins Reich Gottes nirgends von der Zugehörigkeit zu einer Sondergemeinde abhängig macht, wie nachher „Kirche“? Und wie hätten Petrus und die anderen Jünger noch, in den Tempel gehen können, um zu beten, wenn durch Jesus eine eigene, mit dem Judentum rivalisierende Kirche gegründet worden war?“

Schon früh haben bedenkenlose Verfechter der neuen Religion erkannt, welche Macht man mit einer „Kirche“ über Menschen ausüben kann und schon um 250 n. Chr. erscheint der Cyprianus von Karthago (210 bis 258) zugeschriebene Satz: »Extra Ecclesiam nulla salus« – heißt: »außer der Kirche kein Heil«.
Auch Origines (185 bis 254) hatte schon geschrieben: „Außerhalb der Kirche wird niemand gerettet“.
Dieser Kirche, die seit ihrer Erfindung, ihrer Etablierung durch und Verbindung mit staatlicher Macht, Millionen von Menschen unterdrückt und ermordet hat. Im harmlosesten Fall die Menschen jedoch unerträglicher Angst und Seelenpein ausgesetzt hat.
Es war und ist nichts Neues, durch Erzeugung von Angst und Ankündigung von „Apokalypsen“, Menschen gängeln und unterdrücken zu können: ein Axiom der Herrschaftsausübung. Etwas, das die Kirche meisterhaft beherrschte und einsetzt.

Als Erstes begannen die zur Macht aufgestiegenen „Geistlichen“ nicht nur „Heiden“, sondern Abweichler, „Häretiker“, in den eigenen Reihen zu bekämpfen und auszurotten.
Etwas, das sich von da an bis in unsere Zeit fortsetzte.
„Heil“ durch diese Kirche, die wie keine andere Institution über die Jahrhunderte menschliche Scheusale hervorgebracht und unterstützt, oft als „Heilige“ kanonisiert hat? Das begann im Besonderen mit Konstantin „dem Großen“, einem nachgewiesenen Massenschlächter. Und zu dessen Zeit agierten bereits Mörder als Missionare – spätere „Heilige“ wie Parthenius, Kyrill, Markellus von Apameia, um einige zu nenen. „Missionare“, die nicht nur gegen Gottesleugner, sondern gegen Ihresgleichen und dann besonders auch gegen Juden vorgingen.
Das Mittelalter, nein, bis in die Neuzeit, brachte die Kirche dann unter der Bezeichnung „Stellvertreter Gottes auf Erden“ weitere Bluthunde und Widerlinge zur Macht. Denen es nicht um das „Reich Gottes“ ging, sondern um die Erweiterung der eigenen Domänen. Mit Lug und Trug, mit Feuer und Schwert: ob Stephan VI, Johannes XII, Innozenz III und VIII, Sergius III, Julius III, Leo X, Pius IX usw. usw.
Das, was diese Verbrecher angezettelt und angerichtet haben, wie sie gelebt haben, hat mit dem, was Christus predigte und lehrte, nichts zu tun.
Es gab gewiss auch Päpste und Bischöfe, welche den Ruf der „Heiligkeit“ verdienen möchten, aber das war gewiss nicht die Mehrheit. Und auch diese waren meist weiterhin gefangen in der Ablehnung von angeblicher Häresie und Verachtung der Juden und glaubten, dass »außer der Kirche kein Heil« sei.

Unter dem Zeichen des Kreuzes, im Namen der Kirche, wurden einst nicht nur in der Neuen Welt Millionen von Menschen zwangsbekehrt; heißt, in der Mehrzahl ausgerottet. Mit Billigung und Absicht der Kirchen – seit der Reformationszeit gab es bald mehrere „Kirchen“ – wurden dann die blutigsten Kriege auch auf europäischem Boden ausgefochten.
Das Kreuz, das Symbol für den Opfertod Jesu Christi, wurde zum meist-missbrauchten Wahrzeichen der Menschheitsgeschichte. Das Abrücken vom Kreuz Christi wurde denn in der jüngsten Vergangenheit von zwei hohen Kirchenrepräsentanten augenfällig in Szene gesetzt: In Jerusalem, wo Jesus Christus den Kreuztod erlitt, legte man sein Bischofskreuz ab, um den Muslimen, den aggressivsten und gewalttätigsten Verfolgern des Christentums zu gefallen.

Mit ihrer jeder Menschlichkeit fremden Sexuallehre hat die Kirche bei sich selbst den Boden für sexuelle Verirrungen bereitet. Für „Sodomie“ – um in ihrer Diktion zu bleiben – und widerlichste Päderastie. Begangen von Priestern und Prälaten. Wie von der Kirche mit diesem Schandmal umgegangen wurde und wird, fällt ihr jetzt besonders auf die Füße.
Die Repräsentanten der Kirche, vom kleinen Pfaffen bis zu den Prälaten und dem Papst, haben sich, wenn sie nicht selbst mächtig agieren konnten, willfährig zum geistlichen Büttel der Staatsmacht machen lassen. Sie haben sich von den Menschen, ihren „Gläubigen“, deren Bedürfnis nach Spiritualität, seelischem Beistand und nach Hoffnung entfernt. Wie es sich augenfällig zuletzt in der „Corona-Krise“ zeigte.
Doch nicht allein deswegen haben in den zurückliegenden Jahren Millionen Menschen ihr Heil in der Flucht aus dieser anmaßenden Organisation namens Kirche gesucht.

Mit dem Gesagten mag ich manchen vor den Kopf stoßen. Doch als denkender, „aufgeklärter“ Mensch kann man eigentlich nicht anders. Aber ich glaube dennoch, wie viele, dass es über uns etwas Höheres gibt, dem wir unterworfen sind. Aber gewiss nicht „Menschengemachtes“.

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Nachtrag – wie zur Bestätigung ….:


https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2023/katholische-kirche-mehr-austritte/

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Eine Antwort zu Ketzerische Gedanken über die „Allein seligmachende Kirche“.

  1. Gerhard Bauer sagt:

    Wenn ich mich dem Rad unterwegs bin und an einem Kreuz vorbeikomme, mache ich oft Rast (oft ist ein Bankerl da und lädt zur Rast ein)und halte Zwiesprache, man mag es auch Beten nennen. In die Kirche gehe ich seit langem nicht mehr, gebeichtet habe ich das letzte Mal mit 12 Jahren. Mich nervt das Geschwätz der Pfarrer, das ist ja meist nicht anzuhören. Als Schützenmeister musste ich zu gewissen Anlässen in die Kirche aber ein Gewinn war das nicht.
    Glaube an Gott, ja an das Bodenpersonal meist nicht. Ich pflege, wenn man so will, einen bodenständigen Glauben und die direkte Kommunikation zwischen mir und Gott.

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