Große Zeiten

Von Erich Kästner

Die Zeit ist viel zu groß, so groß ist sie.
Sie wächst zu rasch. Es wird ihr schlecht bekommen.
Man nimmt ihr täglich Maß und denkt beklommen:
So groß wie heute war die Zeit noch nie.

Sie wuchs. Sie wächst. Schon geht sie aus den Fugen.
Was tut der Mensch dagegen? Er ist gut.
Rings in den Wasserköpfen steigt die Flut.
Und Ebbe wird es im Gehirn der Klugen.

Der Optimistfink schlägt im Blätterwald.
Die guten Leute, die ihm Futter gaben,
sind glücklich, daß sie einen Vogel haben.
Der Zukunft werden sacht die Füße kalt.

Wer warnen will, den straft man mit Verachtung.
Die Dummheit wurde zur Epidemie.
So groß wie heute war die Zeit noch nie.
Ein Volk versinkt in geistiger Umnachtung.

Erich Kästner schrieb das Gedicht 1931 angesichts der „braunen Flut“ und über das nicht nur damit verbundene Dumpfe und Dumme, das in der Zeit aufkam.
Das Gedicht ist zeitlos und eine Allegorese gerade auch für unsere Zeiten für „das beste Deutschland, das es je gegeben hat“ (Steinmeier).
Die Grünen, die ganze rot-grün-sozialistische Klientel und ihre Propagandisten und Claqueure in den Medien, haben mit der „Energiewende“ ja eine „Zeitenwende„, hin auch in „große Zeiten“ ausgerufen. Wie triumphierten sie nach der in die Tat umgesetzten Atomabschaltung in Deutschland!
Ja, und „der Optimistfink schlägt im Blätterwald“ – weiterhin.
In dieser Wortneuschöpfung von Kästner steckt sowohl das Wort Optimist, als auch der Mistfink, gemeinhin ein niederträchtiger Mensch oder Kreatur.
Ob die verbliebenen Klugen und Besonnenen im Angesicht des gefeierten grünen Triumphalismus einfach nur „hilflos sind oder – ähnlich wie die Wasserköpfe – zu den Dummen gezählt werden müssen,“ bleibt unserer Interpretation überlassen.
Die Klugen und Besonnenen haben schon lange die Gefahr der Lage erkannt, finden aber nicht Gehör, werden heutzutage nicht nur „mit Verachtung“ gestraft, sondern schon auch öffentlich verfolgt und geächtet.
Wie war auch Kästners Ausruf: „Ein Volk versinkt in geistiger Umnachtung.“


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Michael van Laack, verantwortlicher Redakteur von „conservo“, hat 2017 angesichts der drohenden „Zeitenwende“ das Gedicht fortgeschrieben und die Wiederholung der Geschichte – diesmal durch „bunte Füße“ – paraphrasiert.

Große Zeiten II

Niemals darf der Faschismus wiederkehren
Weshalb sie äußerst laut im ganzen Land
Sehr uniform und täglich uns belehren
Denn nur bei ihnen gibt es noch Verstand.

Sie fürchten Wiederholung der Geschichte
Drum macht des reinen Demokraten Geist
Konservatives Dummgeschwätz zunichte
Weil unseres Lebens höchster Wert doch „Freiheit“ heißt!

Mir scheint, sie werden rasch zurück sein, unsre großen Zeiten
Und auch, dass der Geschichte Wiederholung droht
Doch werden diesmal bunte Füße dunkle Pfade schreiten
Denn Rechts und Links sind fast schon alle „tot“!

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