Dieses Schreiben erreichte mich dieser Tage und ich möchte es ohne weitere Hintergedanken meinen Lesern zur Kenntnis bringen:
MKK
MAIN-KINZIG-KREIS
MAIN-KINZIG-KREIS ■ Frankfurter Str. 34 • 63571 Gelnhausen
Rundschreiben an alle
Ärztinnen und Ärzte mit Privatanschrift im Main-Kinzig-Kreis
Arztliche Mitarbeit bei der Bewältigung der COVID-19-LageSehr geehrte Ärztinnen und Ärzte,
dieses Schreiben ist bewusst an Ihre Privatanschrift gerichtet. Weil wir als Unterzeichner diese Anschrift aus Gründen des Daten- und Persönlichkeitsschutzes nicht kennen dürfen, hat die hessische Landesärztekammer dankenswerterweise die Aufgabe des Adressierens und Versendens übernommen. Möglicherweise erinnern Sie sich an eine ähnliche, im November 2015 durchführte Aktion, die seinerzeit beim erreichten Kollegenkreis durchaus auf überwiegende Zustimmung stieß.
Aktueller Grund für die jetzige Aktualisierung dieser Umfrage ist die Ihnen bekannte COVID-19-Lage, deren Auswirkungen auf das Gesundheitssystem nunmehr auch vom Robert-Koch-Institut als „hoch“ eingeschätzt wird. Aktuell ist im Main-Kinzig-Kreis die Zahl bestätigter und wahrscheinlicher Fälle noch gering; dennoch ist bei etwa jedem fünften Patienten im Krankheitsverlauf von einer Verschlechterung des Zustands auszugehen, der einer individuellen ärztlichen Einschätzung und möglicherweise einer stationären Weiterbehandlung bedarf.
Wichtig ist, dass für diesen Personenkreis und für alle anderen COVID-19-unabhängigen unaufschiebbar zu behandelnden Patienten stationäre, ambulante und rettungsdienstliche Ressourcen zu Verfügung stehen und auch Melde- und Kommunikationswege vorhanden sind, die diese Ressourcen bedarfsgerecht steuern.
Sofern Sie bereits in die ambulante oder stationäre Versorgung eingebunden sind, sei Ihnen an dieser Stelle für Ihr berufliches Engagement gedankt. Wir versuchen Sie zu unterstützen, indem wir alle Städte und Gemeinden ermutigen, über sog. kommunale Hotlines allgemeine Auskünfte zu lokalen sozialen Hilfsangeboten wie Einkaufsdiensten, aber auch zu ggf. gesonderten Öffnungszeiten der Arztpraxen, evtl. speziellen Fiebersprechstunden o.a. anzubieten, um Ihre Praxistelefone von solchen Anfragen zu entlasten; über Einzelheiten hierzu werden wir Sie in den nächsten Tagen -sofern Sie im Main-Kinzig-Kreis tätig sind – über die unserem Gesundheitsamt bekannten „dienstlichen“ Kontaktwege informieren.
Mit diesem Schreiben wenden wir uns vor allem an die zur Zeit nicht, nicht mehr oder z.B. in Teilzeit tätigen Ärztinnen und Ärzte, die im Main-Kinzig-Kreis wohnen. Wenn Sie sich vorstellen können, Ihre Kolleginnen und Kollegen bei der Patientenversorgung zu unterstützen dann lassen Sie es uns bitte wissen: Nennen Sie uns neben Ihren Erreichbarkeitsdaten (idealerweise E-Mail und Mobilrufnummer) bitte kurz formlos, wo (räumlich wie fachlich) Sie tätig sein könnten (z.B. Hausbesuchsdienst im Vogelsberg; Unterstützung einer Notaufnahme in Hanau). Ein Scan oder Foto von Arztausweis oder Approbationsurkunde und Hinweise zu speziellen medizinischen oder fremdsprachlichen Qualifikationen wäre ebenfalls vorteilhaft. Die Rücksendung ist per Mail (gefahreninfo@mkk.de) oder per Fax 06051/85-55599 möglich.
Wir versichern Ihnen an dieser Steife, dass wir sehr sorgsam mit ihren Angaben umgehen werden; nach Entspannung der Lage sichern wir Ihnen die vollständige Löschung zu. Soweit wir Sie an weitere Dienststeifen, mit denen wir zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung zusammenarbeiten, weitergeben müssen, werden wir dies stets unter diesem Löschungsvorbehalt tun.
Zunächst ganz herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und ggf. schon im Voraus für Ihre Einsatzbereitschaft zum Wohle unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Mit freundlichen Grüßen.
Landrat Gesundheitsdezernentin
Interessant ist in diesem Zusammenhang der Hinweis auf eine ähnliche, im November 2015 durchgeführte Aktion. Wir erinnern uns: Stichwort „Flüchtlingskrise“ oder „Refugees are welcome“.
Wie sagte damals eine Verantwortliche: „Wir schaffen das!“
Hoffentlich schaffen wir es diesmal – ohne hohle Sprüche aus Berlin!
Wie schaut´s denn da jetzt mit der Hochrisikogruppe „Alte“ aus?
Ran an den Feind.
Auch meine Tochter geht jetzt wieder auf die Intensivstation, obwohl sie dem pflegerischen Teil ihres Berufes vor Monaten den Rücken kehrte.