„Durch mich geht man hinein zur Stadt der Trauer,
Durch mich geht man hinein zum ewigen Schmerze,
… Lasst, die Ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!“
Dante, „Inferno“
Inschrift auf dem Tor zur Hölle
„Die Apokalyptiker haben Hochkonjunktur“
Titelte jüngst der Schweizer Rundfunk auf seinem Newsletter.
Vom Generalsekretär der UNO, bis zur heiligen Greta und aktuell das RKI und die von ihm Eingeflüsterten verbreiten – wenn nicht Untergangs- so doch stete Horror-Projektionen. Es werden Krisen von universalem Ausmaß, grelle Schreckensbilder und Endzeiterwartungen assoziiert. Nein, bewusst konstruiert!
Ausgangspunkt der apokalyptischen Deutung von Weltgeschichte ist ihre ganz eigene Wahrnehmung durch die Deuter, oder im Falle der Darstellung durch Politiker, als lineare und determinierte Geschehensfolge. Einem solchen Geschichtsverständnis leistet der quasi religiös angelegte Dreischritt „Krise – Katharsis – Heil“ vielfach Folge.
Die fortschrittskritische Ideologie der radikalen Ökologiebewegung, entspricht z.B. diesem Konzept.
Wahrsager, „Cybertroops“ und Trolle
Ich bin allergisch gegen Verschwörungstheorien, so ergötzlich und „logisch“ sie manchmal daherkommen mögen. Aber was steckt hinter der Steuerung, was ist Motiv für die jetzt evozierte und beschwätzte Weltkrise?
Ich beschränke mich mal auf die, auf die eine oder andere Weise dependenten Wortführer und Künder der Corona-Krise, auf die bislang unbeachteten „Geister“, Formalisten, Tüpflischisser und Wichtigtuer. So manche glauben, sie könnten sich jetzt mit ihren exklamatorischen Projektionen, „wissenschaftlichen“ Possenreißereien aus ihrer primären Unbedeutendheit erheben. Seien es „Virologen“, „Biologen“, Zahlenjongleure jedweder Herkunft, Geistes“wissenschaftler“ und auch Philosophen.
Und nicht wenige im Publikum fallen auf die Leute rein.
War die Bildzeitung das Synonym für reißerischen Journalismus („Immer mehr Leichenlaster in New York City“), beteiligen sich heute Blätter wie die Welt, FAZ und viele andere, die sich als „Qualitätsmedien“ verstehen, an der Aufregungssucht, bei welcher die Politiker mit ihren Beratern von der Virologen- und Mathematiker-Kaste den Taktstock schwingen. Wie in einer Endlosschleife hören und lesen wir Horrorzahlen und Schreckensszenarien von einer an einem Virus zugrundegehenden Menschheit.
Ich möchte hier besonders das Augenmerk auf andere Wichtigtuer lenken, die sich gerne das Siegel der Wissenschaftlichkeit anheften.
Zum Beispiel eine von Soziologen geführte Webseite, die sich „sciencefiles – kritische Sozialwissenschaften“ nennt. Dort ist man bemüht, am Puls der aktuellen Wissenschaft zu sein und geht seriösen wie durchaus auch „diffizilen“ Quellen und Veröffentlichungen nach. Fragwürdig erscheint einem aber dann dieses Bemühen, wenn man die teils schrillen Überschriften zur publizierten „Wissenschaft“ liest.
– Am eigenen Blut ersticken – Was COVID-19 wirklich bedeutet
– Einstürzende Lügengebäude, Hamburger Püschel-Sozialdarwinismus
– SARS-CoV-2 – Doch ein Killer-Virus? Verglichen mit normaler Lungenentzündung ist COVID-19 zweimal tödlicher
– Ent-Mystifizierung: Intensiv-Patienten in Wales <50 Jahre alt und ohne Vorerkrankungen
– Gerontozid? Cover-up des großen Sterbens in deutschen Altenheimen?
– Abstandsregel falsch? Zwei Meter sind für SARS-CoV-2 keine Entfernung
– Spanische Daten zeigen bereits eine Exzess-Mortalität von 30% wegen COVID-19
– Italien: der Tod wächst exponentiell – Teststatistik und Her Majesty
„Am eigenen Blut ersticken“ – man möge mal überlegen, was eine solche Aussage bei einem Gefährdeten aus einer Risikogruppe bewirken kann.
Der marktschreierische Umgang mit dieserart Informationen ist für mich schamlos.
Bei Kritik sehen die Betreiber dieser Seite sich dann gerne einem Angriff von „Cyber-Troops“ oder „Trollen“ ausgesetzt, wenn der eine oder andere Kommentator der Sicht der Urheber solcher Schlagzeilen vielleicht doch nicht folgen mag.
Der Umgang mit Nachrichten in diesen „Schreckzeiten“ sollte seriös sein. Wem nutzt das Haschen nach Aufmerksamkeit.
Kann man sich nicht auf eine sensible, strikt relevanzbezogene Informationsauswahl beschränken, bei der es nicht einfach nur darum geht, mit maximaler Geschwindigkeit und Lautstärke präsentiert zu werden oder vielleicht auch irgendwelche Nonsens-News mit großer Geste rauszublasen? Auf der anderen Seite sollte eine unbedingte Aktualitätsorientierung und Orientierung an reliablem Wissen vorherrschen, was aber, wenn man es denn übertreibt, leicht zu purer Nachrichtenproduktion und zur Sensationsgier ohne Aufklärungswert abstürzen kann.
Seriöse Webseiten oder Blogs können allenthalben unter Trollen und vielleich auch misslichen „Cyber-Troops“ leiden, die sich die Herabsetzung Andersmeinender zum Prinzip gemacht haben, oder diese Leute wollen sich nur wichtig machen und sich zu Autoritäten hochstilisieren. Diese Typen brüsten sich denn auch gerne mit ihrem Doktortitel und einer mehr oder minder authentischen Fach-Expertise. Sie gehen durch eine durch nichts zu bremsende Impertinenz den Interessierten auf die Nerven – Zeitgenossen, die sich meistens noch mit einer angefressenen apokalyptischen Sichtweise wichtig tun.
Werter altmod, als Betreiber eines nicht gerade kleinen Blogs kann ich nur voll zustimmen.
Mir gingen früher immer die auf die Nerven, die zwar nicht richtig Deutsch können, aber von nichts ´ne Ahnung, jedoch zu allem eine Meinung haben, die sie uns dann „lernen“ (statt lehren).
In den letzten Monaten gewinnen in meiner „Unsympathen-Kiste“ allerdings die – in der Regel selbsternannten – „Experten“ die Oberhand. Sie sondern ja nicht bloß ihr (eingebildetes) Fachwissen ab, sondern stellen jeden als blöd (oder zumindest geistig unbedarft) hin, der ihrer vorgegebenen „Expertise“ nicht zujubelt.
Herausragende Vertreter dieser Spezies fallen vor allem sofort dadurch auf, daß es nicht allein der Erwähnung ihres (unwichtigem) Namens bedarf, sondern dadurch, daß direkt hinter dem Namen der Hinweis folgt: „Experte für…“.
So tummeln sich derzeit auf meinem (und anderen Blogs) nicht nur Meiers, Beckers oder Schulzes, sondern vor allem die Hinweise „Mediziner“ oder – aktuell besonders beliebt – „Virologe“. Offensichtlich erwarten diese „Fachleute“ ob der versammelten Kompetenz offene Münder, Augen und Ohren der Bewunderung für so viel Expertise.
Das Fatale: Nachprüfen lassen sich diese Angaben meist nicht – oder nicht exakt.
Ich denk mir meinen Teil und – wie die Berliner sagen – „injoriere sie einfach jar nischt“.
Ihnen, lieber altmod, ein frohes und gesegnetes Osterfest!
Ihr Peter Helmes
(www.conservo.wordpress.com)
Guten Morgen Frieder, Guten Morgen Herr Helmes,
was mir als Nichtakademiker auffällt, ist der Umgang mit Zahlen und Fakten. Keiner dieser Experten, ich höre mir nur noch einen an, den Kerkule, kann mit gelieferten Studien etwas anfangen. Meist werden die Erhebungsmethoden für die Zahlen/Fakten hinterfragt, keiner weiß so richtig was damit anzufangen. Wurde dies berücksichtigt oder jenes? Man nimmt mal an, dass es so oder so gewesen sei, falls nicht dann aber…
Das Nächste ist, dass es sich bitterlich rächt, dass das geistige Niveau „unserer“ Bundesregierung seit Jahrzehnten ständig im Sinkflug, wenn nicht gar im Absturz, begriffen ist.
Untergangspropheten aller Richtungen schenke ich keinen Glauben, denen höre ich gar nicht zu bzw. lese deren Artikel und Kommentare nicht. Leute dieser Art gab, gibt und wird es zu allen Zeiten geben. Leider auch die Leute die deren Aussagen Glauben schenken und vielleicht auch noch deren Empfehlungen befolgen.
Walter Krämer, einer der bekanntesten Statistiker Deutschlands, der auch mal Aussagen von „Experten“ gegen den Strich bürstet, liefert hier eine interessante, durchaus aufklärende Betrachtung: https://www.achgut.com/artikel/statistik_kunde_wider_den_horror
Noch ein Beispiel für die „Sensationsgeilheit“ der Bild-Zeitung:
https://youtu.be/syCdKdRbnHk