Was ist dümmer wie das Brot?

Eine nicht allein semantische Betrachtung zum Phänomen Dummheit, Intelligenz und „gesunder Menschenverstand“

„Dummheit ist lebenslänglich und hoffnungslos!“
Ortega y Gasset


Ja, es müsste eigentlich „dümmer als das Brot“ heißen, aber der Grammatikfehler verstärkt noch die Aussage – angeblich.
Nun, für unseren Ausspruch gibt es viele Synonyme. Z.B.:
„Dumm geboren und nichts dazugelernt“: Dumm wie Bohnenstroh: Dumm wie die Nacht; dumm wie die Sünde; dümmer sein, als die Polizei erlaubt; jemand ist so dumm, dass er brummt; vor Dummheit schreien; kreuzdumm, strohdumm, saudumm, stockdumm, strohdumm, blitzdumm, sternhageldumm, horndumm, mordsdumm, strunzdumm, usw.

Nehmen wir eine Definition aus „Meyers Großem Konversationslexikon“ (6. Auflage, 5. Band):

„Dummheit, die mangelhafte Fähigkeit, aus Wahrnehmungen richtige Schlüsse zu ziehen. Dieser Mangel beruht teils auf Unkenntnis von Tatsachen, die zur Bildung eines Urteils erforderlich sind, teils auf mangelhafter Schulung des Geistes oder auch auf einer gewissen Trägheit und Schwerfälligkeit des Auffassungsvermögens. Jedenfalls ist die Dummheit ein Fehler, der noch innerhalb der Grenzen der normalen Seelentätigkeit liegt und deshalb von der krankhaften Geistesschwäche oder dem ausgesprochenen Mangel an richtiger Gedankenverknüpfung unterschieden werden muß, wie er der Idiotie oder dem Blödsinn zukommt …“

Es gab große Geister, die sich über das Phänomen Dummheit Gedanken gemacht und darüber geschrieben haben: Sebastian Brant, Erasmus von Rotterdam, Friedrich Nietzsche, Jose´ Ortega y Gasset, Robert Musil, Dietrich Bonhoeffer, usw.
Eine recht umfangreiche Ausarbeitung zum Thema verfasste schließlich der Psychiater Horst Geyer 1954. Würde jemand dieses Werk 2023 fortsetzen, es könnte durch unermessliche Beispiele – vor allem aus der Politik und um Politiker – ergänzt werden.
H. Geyer hat sein Essay in vier Kapitel unterteilt:

  • Dummes Verhalten infolge zu niedriger Intelligenz
  • Dummes Verhalten trotz normaler Intelligenz
  • Dummes Verhalten infolge zu hoher Intelligenz
  • Kluges Verhalten bei geringer Intelligenz

Somit schließen Intelligenz und Dummheit sich anscheinend nicht aus.
Intelligenz, soll ja ein „gesellschaftliches Konstrukt“ sein. Eine einfache Definition lautet: „Fähigkeit des Menschen, abstrakt und vernünftig zu denken und daraus zweckvolles Handeln abzuleiten“. Das begründet m.E. auch den sogenannten „gesunden Menschenverstand“. Aber welchen Einfluss hat Bildung bzw. Wissen darauf? Intelligenz beinhaltet ja auch die Fähigkeit zur Aufnahme von Wissen und es beschreibt die kognitive Leistungsfähigkeit, z.b. um bisher unbekannte Probleme zu lösen

Das alles gehört irgendwie zu unserem Kern-Thema und ich gehe mal in „medias res“

Vor einigen Tagen veranstaltete „MrWissen2go“ (Terra X vom ZDF) ein Geschichtsquiz im Reichstag. Die Abgeordneten Emilia Fester, Philip Amthor, Dr. Dietmar Bartsch, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, um die Prominentesten zu nennen, blamierten sich am meisten.

Als vordem AfD-Chef Tino Chrupalla im Sommerinterview des ZDF kein deutsches Gedicht kannte, wurde Häme ob seiner Unbildung über ihn ausgegossen. Wenn hingegen Fester, Baerbock, Habeck ihre Ignoranz in der Öffentlichkeit zelebrieren, folgt meist keine größere Empörung, im Gegenteil.
Als Emilia Fester ihre Unkenntnis über eigentlich elementares historisches Wissen für deutsche Politiker aufwartete, bemüßigte sich die ganze Dummpresse von Welt bis RND und BZ, dies kleinzureden, denn Wissen über historische Fakten sei nicht Voraussetzung für gute Parlaments- oder gar Regierungsarbeit.
Ist elementares Nichtwissen ein Zeichen von Dummheit? Nach unseren Definitionen zumindest ein Zeichen von geringer oder fehlender Intelligenz in einem bestimmten Kontext, denn Intelligenz beinhaltet doch die Fähigkeit zur Aufnahme von Wissen, um bisher unbekannte Probleme zu lösen.
Schlagen wir eine Brücke zum „gesunden Menschenverstand“.
Ein bekannter Psychologe hat vier Fähigkeiten angegeben, die zusammen den gesunden Menschenverstand ausmachen sollen:

  • „Kausales Denken, das heißt die Struktur von Ursache und Wirkung in der Welt zu verstehen.“
  • „Intuitive Psychologie, z. B. die Absichten und Überzeugungen anderer Menschen zu verstehen.“
  • „Intuitive Physik, z. B. die Eigenschaften von Zeit und Raum zu verstehen.“
  • „Intuitives Sozialverhalten wie z. B. Kooperation, Konkurrenz, soziale Normen und Ethik.“

Kausales Denken verlangt m.E. nicht allein naturwissenschaftliche Grundkenntnisse und logisches Training, auch geschichtliches Wissen ist für das Verständnis politischer Entwicklungen und Bedingungen eine Voraussetzung. Es ist katastrophal, dass in unseren Schulen elementares Wissen diesbezüglich in der Heranbildung unserer „Eliten“ nicht mehr vermittelt wird.
Was uns von den Politikern zugemutet wurde und wird, hat mit „intuitiver Psychologie“ gar nichts zu tun. Die neuen, modernen Wesentlichkeiten wie soziale oder emotionale „Intelligenz“ gehen diesen völlig ab. Es geht dabei nicht nur um Absichten und Überzeugungen der anderen, sondern schon konkret um Nöte und Ängste der Menschen, welche den „Regierenden“ am Allerwertesten vorbei gehen.
Das elementare Verständnis von Zeit und Raum, etwas, das schon für den „dummen“ Bauern existentiell ist, ist dem urban geprägten Zeitgenossen völlig fremd. In der Politik werden „Zeit und Raum“ von den herrschenden Dummköpfen auf eine angeblich menschgemachte Klimakatastrophe reduziert.
Intuitives Sozialverhalten ist Schmarotzern und Parasiten wesensfremd. Und solche tummeln sich zuhauf in den Parlamenten, den Parteien, den Redaktionsstuben. Sie bestimmen inzwischen ausschließlich unsere „sozialen Normen und Ethik“, ohne Rücksicht auf das verachtete Volk.

Deutschland, das einstige Land der Dichter und Denker, wird außenpolitisch von einer Person repräsentiert, welche exemplarisch den Zustand des Landes widerspiegelt, von Annalena Baerbock. Das grenzdebile Plappermäulchen verwechselt schon mal Kobold mit Kobalt. Wie die dumme Vizepräsidentin des Bundestags, die ehemalige Küchenhilfe Katrin G.-E. meint sie, das Netz sei der Speicher für den Windstrom; was auch alles durchgerechnet sei. Panzerkriege habe es schon im 19. Jahrhundert gegeben. Nigeria sei Opfer deutscher Kolonialpolitik. Kenia die fortschrittlichste Energie-Technologie-Nation der Welt. Den Ukrainekrieg („wir führen einen Krieg gegen Russland … “) sieht sie erst beendet, wenn Putin sich um „360 Grad“ drehe.
Für die medialen Dungspülen sind all das nur „Versprecher“, obschon andere wegen eines einzigen „Versprechers“ nicht erst gestern medial hingerichtet werden.
Wenn so viel Blödheit an der Spitze der Regierung hingenommen wird, scheint die Unbedarftheit einer Abgeordneten wie E. Fester gleichwohl eine Geringfügigkeit.

Warum kann sich so eine Agglomeration von Dummheit an der Spitze eines Staates tummeln?
Eine Erklärung hier in meinem Gedicht – frei nach Ludwig Thomas „Eröffnungshymne“:

Was ist dümmer wie das Brot?
Als die Baerbock? Als die Roth?
Dümmer noch als Emilia Fester?
Und als alle deren Schwestern?
Sagt mir doch, ob ihr es wisst!
Es ist der ganze grüne Mist!

Und wo gibt´s die dicksten Wesen?
Dicke Wesen gibt es viel,
Denken wir nur an Geschöpfe
Wie´s Rhinozeros im Nil.
Doch dick’re hats – o weh:
wenn ich die Ricarda seh!

Wer ist dümmer als die Katrin,
Diese dumm getränkte Kuh?
Als die Greta Panik-Schraube,
und der ganze Öko-Glaube?
Dümmer gibt´s kein Regiment,
Als im deutschen Parlament!

Und was ist das Allerdümmste?
Schon noch dümmer als wie dumm?
Sagt mir gleich das Allerschlimmste,
Aber ratet nicht herum!
Und ich sag´s Euch frank und frei:
Es ist die Grünen-Wählerei!

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7 Antworten zu Was ist dümmer wie das Brot?

  1. Gerhard Bauer sagt:

    „Dumm geboren und davon die Hälfte wieder vergessen.“
    Hat nicht unser aller Kanzlerin auch einmal eine 360°-Wendung gefordert?
    Oftmals wird Bildung und Intelligenz auch verwechselt. Es gibt den Begriff der Bauernschläue, die Bauern waren ja mit der ungebildetste Teil unseres oder auch anderer Völker. Schlau waren sie trotzdem und wenn man jetzt in bäuerlichen Gebieten schaut woher die Ingenieure, Doktoren und anderen Akademiker kommen, findet man oft bäuerliche Wurzeln.
    Die Gebildeten kennen manchmal Fakten, Gedichte etc., Bauern wissen wie man überlebt und kargem Boden Leben abringt.
    Die Grünen? Weder gebildet, noch bauernschlau. Sie sind einfach nur ein Produkt unserer Überflussgesellschaft. Eine andere könnte sich sowas gar nicht leisten.

    • altmod sagt:

      Die Bauerngeschlechter, die oft über Jahrhunderte überlebt haben, mussten schon zu den geistig Fittesten gehören. Wie ich schrieb, ist das elementare Verständnis von Zeit und Raum, etwas, das schon für den angeblich „dummen Bauern“ existentiell ist. „Bauernschlau“ ist die Form von gesunden Menschenverstand, welche die Menschen in diesem Umfeld auszeichnet. Ich habe in meinem Bekanntenkreis einige Professoren, Lehrer, die in erster oder zweiter Generation aus Bauernfamilien kommen. Unser fähigster Lehrer am Gymnasium (Chemie und Biologie die Fächer) war der jüngste von zwölf Bauernsprößlingen aus der Oberpfalz. Fast alle seine Brüder, bis auf den Hoferben, studierten oder wurden erfolgreiche Handwerker. Die Mädels hatten aber eine andere „Berufung“, so wurde eine von den dreien Nonne. Ein Klassenkollege von mir, der einzige Bauernsohn, wurde ein hochgeschätzter Erfinder und Professor für Mikrobiologie. Meine Vorfahren waren ebenfalls Bauern – ganz früher „Häusler“ – die es geschafft hatten, in den Bauernstand „aufzusteigen“. Der älteste Bruder meines Vaters durfte, musste nach dem Plan meines Großvaters studieren und wurde Lehrer. Mein Vater und die anderen Brüder erlernten ein Handwerk; auch der zweitälteste, der später den Hof übernehmen sollte, was durch die Vertreibung verhindert wurde.
      Um 1900 waren noch 60% der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig, 1950 waren es noch 24% und heute gerade mal 1,2%! Respekt vor den „Überlebenden aus der Evolution“!

      • KW sagt:

        Ich habe mich nie für eine klug gehalten, zu schwer fiel mir der Aufenthalt hier auf Erden, mit allem, was ich lernen mußte, vom Schreiben bis zum Führerschein mit 42. Ich schob das auf meine Herkunft, mütterlicherseits Bauern bis ins 16. Jh. mit eigenem Hof bis zur Vertreibung, väterlicherseits alles Böttcher, d.h. Handwerker. Ich war die erste, die studiert hat bis auf den Bruder meiner Oma. Trotz 1er Abitur mußte ich zu Hause viel lernen, wohingegen ein Mitschüler aus einer einfachen Familie mit 9 Kindern sich alles merken konnte. Überhaupt muß man Lernmethoden unterscheiden: Ich bin ein Schrift-, kein Hörmensch. Russisch lernten wir in der 5. Klasse nur übers Gehör. Ich schrieb mir die Laute auf Deutsch heimlich auf. Daß jetzt viele Studierte Vorfahren in der Landwirtschaft haben, ist wohl dem hohen Anteil geschuldet. Und dann gibt es verschiedene Menschentypen, die einen lernen Technik spielend, andere sind sprachbegabt. Meine Familie bekommt z.B. zum Geburtstag ein Gedicht verfaßt, während ich ein Idiot in der Technik bin und sehr zum Leidwesen meines Vaters immer schon war. Führerschein 2x durchgefallen, beim 3.mal wurden auch die Hühneraugen zugedrückt. Autobahn meide ich wie die Pest, überhaupt Schnelligkeit und Elektrogeräte aller Art, weil man die alle durch mechanische Geräte ersetzen kann, auch die Waschmaschine. Der Elektrowahn heute fällt mir bei der wöchentlichen Werbung ins Auge. Jeder Scheixx ist elektrisch und oft sinnlos, wie diese Laubsauger, die nicht mal saugen.
        Und dann kommt zur natürlichen Intelligenz auch das Interesse und eine Portion Fleiß, sich weiterzuentwickeln. Nur der Aufenthalt in Rußland gab mir nicht die Sprache. Ich habe viel im Original gelesen, meine Bücherei habe ich verschenkt, habe nur noch die Geschichtsbücher und die Stalinbiographie auf Russisch.
        Viele leben lethargisch vor sich hin. Sehr viele kenne ich, die keine Freude am Beruf haben und nur für Geld arbeiten, wie die bRD-Politiker.Die haben meist auch nicht viel im Kopf, weil sie sich ja umorientieren könnten. Wie hier auch schon festgestellt wurde, ist viel von geistiger Beweglichkeit abhängig. Synapsen, nennt man das wohl im Hirn, die man haben muß, aber auch trainieren kann.
        Manchmal denke ich, daß einfachere Gemüter besser mit der heutigen Idiotie leben können. Man sieht die Dummheit, das Versagen, kann aber nichts tun.

        • Anonymouse sagt:

          Doch, Laubsauger können auch saugen.
          „Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann.“ (Loriot)
          … fällt mir bei dem Thema immer automatisch, um nicht zu sagen elektrisch ein.

  2. Gerhard Bauer sagt:

    „Dumm geboren, nichts dazu gelernt und die Hälfte wieder vergessen.“
    So heißt´s.

  3. Peter Helmes sagt:

    Ein großartiger Kommentar – zum Nachdenken! Ein Essay, das jeder lesen sollte – besonders Politiker!
    Es geht weniger um die Fülle des Wissens oder Nichtwissens, sondern darum, Bezüge herzustellen und Schlüsse daraus zu ziehen. Diese Fähigkeit geht aber vielen ab.
    altmod sei dank werden wir immer wieder zum Nachdenken angeregt.

    • altmod sagt:

      Vielen Dank lieber Herr Helmes. Ich freue mich auch, auf conservo wieder von ihnen zu lesen, u.a. die beiden großartigen Artikel über die Grünen.

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