Die FAZ hat im Februar gegenüber dem Vormonat wieder fast 7 % an Lesern eingebüßt. Zeit also für einen „Winter-Sale“ und so wirbt man:
„FAZ.NET komplett für 2,95 Euro“
Natürlich kann man damit nicht die ganze Nachrichten- und Meinungs-Kuhhaut aus Frankfurt online studieren. Aber „pointierte Kommentare“, „opulente Reportage(n) und die exklusiven Meldungen“ – wie man hier anpreist:
Liebe Leserinnen und Leser,
hier finden Sie den günstigsten Einstieg in ausgezeichneten Qualitätsjournalismus: Unsere besonderen Stücke kosten jetzt nur noch 2,95 Euro in der Woche. Sorgfältig recherchierte Hintergründe und Analysen, natürlich auch die pointierten Kommentare aus der gesamten F.A.Z.-Redaktion, unsere opulenten Reportagen und die exklusiven Meldungen: Mehr als 500 Texte im Monat, die man nur mit dem F+Zugang zu FAZ.NET komplett lesen kann. Es sind viel mehr als nur Nachrichten, die es überall zu lesen gibt, und damit unser Angebot für kluge Köpfe im Netz.
„Ausgezeichneter Qualitätsjournalismus“ etc. – da haut man schon mächtig auf die Quarktasche, dass es nur so spritzt. Zugegeben, die FAZ kommt nicht ganz so linksversifft und verlottert daher wie die Süddeutsche, Frankfurter Rundschau oder der Berliner Tagesspiegel.
Wenn man sich zum Verramschen aufmacht wie jetzt die FAZ, ist es wohl hinten höher als vorne. Man wird damit aber den weiteren Absturz wohl auch nicht aufhalten.
Gut finde ich das nicht, wenn man auch Häme von mir hier durchhört. Irgendwann werden auch die immer erfolgreicheren „freien Medien“ ebenfalls ein Korrektiv haben müssen, im Sinne einer konstruktiven Meinungsvielfalt, die ja allgemein verloren ging. Und da schiene mir die FAZ in ihrer früheren Ausrichtung durchaus salonfähig.