20. November

„Deutscher Lebertag“

Heute ist – Sie haben richtig gelesen – Lebertag – nicht Labertag, der fällt ja in unregelmäßiger Abfolge auf Sitzungstage unseres Bundestages.

Der Lebertag ist eine deutsche Erfindung, obschon man den eher bei den Franzosen vermuten müsste. Es ist ja bekannt, dass jede Nation ihr Lieblingsorgan hat: Briten achten penibel auf ihre Verdauung, das Organ der Deutschen ist das Herz („Das Herz“, schrieb schon Novalis, „ist der Schlüssel der Welt und des Lebens.“) und die Franzosen sorgen sich besonders um ihre Leber.

Gestern war schon zur Vorbereitung auf die Beschäftigung mit unserem größten „Verdauungsorgan“ der Welttoilettentag (der ja nach obiger Feststellung, den Briten besonders angelegen sein sollte). Nebenbei, es gibt auch einen Welt-Toilettenpapiertag, auf den wir aber bis zum 26. August des nächsten Jahres noch warten müssen.

Es ist richtig, den „Lebertag“ jetzt vor den baldigen Wochen des Feierns und der Völlerei zu propagieren, damit der unmündige und unkundige Bürger auf die drohenden Gefahren eingestimmt wird. Ein bekannter Fernsehmoderator und -Komiker – im Nebenberuf Arzt – verfasste zwar einst eine Schrift mit dem Titel „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben.“ Aber Vorsicht! Das Geschriebene steht schon im Widerspruch zu den Anliegen der Initiatoren unseres „Lebertages“: Man rüste sich, wie man den Angriffen auf unser Franzosenorgan entgehen kann. Dazu wird man wie bei so vielen essentiellen Dingen auch hier bei der Qualitätspresse fündig.

So, jetzt schenke ich mir ein Glas Rotwein ein, denn der schützt das Herz. Und das ist uns Deutschen ja bedeutsamer als die Leber. Übrigens „Weltherztag“ ist erst wieder am 29. September. Ob da unsere „Kanzlerin der Herzen“ noch im Amt ist?

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Eine Antwort zu 20. November

  1. Wohl dem, der Augen und Ohren vor dergleichen Unsinn verschließen kann.
    I bleib liaba beim Bier, des is bekömmlich (Hoppala des deaf ma ja a nimma song, zumindest in da Werbung) und schmeckt.
    Hopfen und Malz. Gott erhalt´s.
    Prost. Wenn d´Leber hi is, dann sauft ma auf der Milz weida.

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