Mit einer nebenbei gemachten Bemerkung hat die Bundeskanzlerin Merkel wieder einen handfesten Konflikt für ihre Partei ausgelöst. In einer an sich unbedeutenden „Talkrunde“ der Frauenzeitschrift „Brigitte“(!) sagte Frau Merkel auf die Frage eines Homo-Aktivisten nach der „Ehe für alle“:
„Ich glaube, dass es sich hier um etwas schon sehr auch Individuelles handelt und deshalb möchte ich gerne die Diskussion mehr in die Situation führen, dass es eher in Richtung einer Gewissensentscheidung ist, als dass ich jetzt hier per Mehrheitsbeschluss irgendetwas durchpauke.“
Sie hat sich damit wohl ohne Absprache gegen das bisherige klare Nein der Unionsfraktionen positioniert.
Die SPD hat die Aussage von Merkel als Steilvorlage angenommen und es soll offensichtlich noch diese Woche zu einer Abstimmung über die „Homo-Ehe“ – oder im Schönsprech „Ehe für alle“ geheißen – kommen.
Die Zeit schreibt:
Die SPD frohlockt, die Grünen sehen einen historischen Moment gekommen – und die Union schäumt …
Eigentlich wäre das unverfrorene Vorpreschen der SPD ein Grund für den Koalitionsbruch. Nicht aber bei der ehrvergessenen Kanzlerin und ihrer charakterlosen Entourage in den Unions-Fraktionen unter Führung von Volker Kauder (CDU) und Gerda Hasselfeld (CSU). Da mögen Rest-Konservative oder Prinzipientreue noch so toben, die Sache ist zu einem Selbstläufer geworden. Verfassungsrechtliche Bedenken spielen auch keine Rolle mehre und so wird wohl entgegen des Koalitionsvertrages noch vor Ende der Legislaturperiode die „Homoehe“ in Deutschland mit den Stimmen der in der Sache vereinten linken Parteien, einschließlich der CDU/CSU, im Bundestag durchgeboxt werden.
„Familien“ministerin Katarina Barley von der SPD triumphierte denn, indem sie sagte, Merkel habe sich mit ihrer Äußerung wohl selbst ein Bein gestellt.
Also wieder aus Geschwätzigkeit der neueste Coup der Kanzlerin?
Wir erinnern uns, dass anfänglich eher verschwurbelt vorgebrachte Ansichten über die Katastrophe von Fukushima dann umgehend von ihr mit dem sofortigen Ausstieg aus der Atompolitik exekutiert wurden und damit die bis dahin spektakulärste politische Wendung in der Geschichte der Bundesrepublik eingeleitet wurde.
Merkel sprach zunächst nur lapidar davon, dass man nach den Ereignissen im japanischen Atomkraftwerk Fukushima auch in Deutschland „nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“ könne.
Sie hatte aus den Bildern aus Japan geschlossen, dass sich die Deutschen mit der Feststellung, dass die hiesigen Atommeiler sicher seien, nicht mehr würden abspeisen lassen …
Wir erinnern uns an den Sommer 2015, als bereits fast eine Million Flüchtlinge auf der Balkanroute vor allem bis Ungarn gelangt waren. Am 21. August hat dann das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die sogenannten Dublin-Regeln für Syrer aufgehoben – Auf wessen Weisung, ist zu fragen: Flüchtlinge sollen (vorerst) nicht mehr dorthin zurückgeschickt werden, wo sie erstmals europäischen Boden betreten haben. Der Vermerk verbreitete sich schnell, obwohl er noch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Die britische Zeitung „Independent“ schrieb denn umgehend: „Deutschland öffnet seine Tore“.
Am 31. August gab Merkel ihre jährliche Sommer-Pressekonferenz. Erstmals nannte sie die Zahl von 800.000 Flüchtlingen öffentlich. Deutschland sei für viele Menschen auf der Welt ein Sehnsuchtsort, meinte sie gefühlsduselig und die Flüchtlingskrise verglich sie mit dem Atomausstieg, der Wiedervereinigung und der Finanzkrise und dann fällt der törichte – aber auch drohende Satz:
„Wir schaffen das, und wo uns etwas im Weg steht, muss es überwunden werden“.
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Vor etwas mehr als hundert Jahren verfasste der Neurologe und Psychiater Paul Julius Möbius seine Spottschrift „Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes“. Ein Absatz daraus lautet:
Sehen wir uns genöthigt, das normale Weib für schwachsinnig im Vergleiche mit dem Manne zu erklären, so ist damit doch nichts zum Nachtheile des Weibes gesagt. Ihre Vorzüge liegen eben anderswo als die Vorzüge des Mannes und die Differenzirung der Geschlechter erscheint uns als eine zweckmässige Einrichtung der Natur, bei der Mann und Weib nicht schlecht fahren. Betrachtet man aber das Leben des Weibes genauer, so möchte man doch meinen, dass die Natur hart mit ihr verfahren sei. Das Weib ist nämlich nicht nur karger mit Geistesgaben versehen als der Mann, sondern sie büsst sie auch viel rascher wieder ein.
Dummheit ist meist vergesellschaftet mit Geschwätzigkeit.
Ein anderer kluger Mann schrieb:
Dummheit für sich allein wäre ja noch erträglich; aber die Dummheit hat drei hochintensive Schwestern. Sie heißen Eitelkeit, Schamlosigkeit und Geschwätzigkeit.
Die Geschwätzigkeit der Kanzlerin ist sicher nicht von der Art, wie sie auch Möbius in seinem Pamphlet aufspießte; wie sie uns bei geistlos dahinplappernden und schwätzenden Frauenzimmern oder Mannsbildern nicht selten nervt – vor allem auch in den Morgens- und Abends-Quasselsendungen des Fernsehens.
Eckhardt Henscheid schrieb 2009 über die eher öden rhetorischen Verlautbarungen und die dröge Formulierungskunst der Kanzlerin:
Die Platitüdität (ihrer) Sätze in Serie reicht einer ganz neuartigen „Banalität des Bösen“ (Hannah Arendt), die schweißige Hand seitlich der schwitzfleckenfeuchten Hosenanzugsjacke. Der bestürzende Dummsinn, die behämmerte und zugleich behämmernde, die uns am Ende richtig zuschüttende Impertinenz, die der einstmals mitteldeutsche Seelenknödel im Hosenanzug täglich, ja wer weiß (und wäre nicht gerne nah dabei) stündlich produziert und ausschüttet: Er überragt inzwischen längst die oftmals ja sogar kunstvolle Nichtigkeit der Rede ihres Lehrmeisters Helmut Kohl oder aber auch die Komik eines komischen Selbstläufers, dessen Banausität bis hin zur Debilität aber ja ohnehin mehr eine sich selbst fortzeugende Legende war.
Ich kommentiert dies schon einmal: Wenn es denn nur Reden-Dummsinn wäre, was Merkel produziert, sie wäre wie Heinrich Lübke durchaus ertragbar.
Aber bei dieser Frau wird offensichtlich nicht ohne Kalkül geschwätzt. Was wir erst – im verschwurbelten Sprachduktus von ihr ausgedrückt – etwas schon sehr auch lernen mussten!
Frau Merkel ist fraglos nicht dumm, auch wenn sie uns mehr und mehr als der personifizierte Schwachsinn erscheint, den Deutschland und die Welt mit ihrer Politik ertragen muss.
Mit dem jüngsten „Geschwätz“ hat sie denn wieder ein Beispiel für Unberechenbarkeit und ihre besondere Art von Charakterlosigkeit bewiesen.
Der Handstreich, den der Koalitionspartner SPD angezettelt hat, wäre – wie gesagt – ein Grund zur Beendigung der Koalition.
Oder möchte man die „queere“ Minderheit für die nächsten Wahlen nicht verprellen?
Als wenn es keine größeren Probleme gäbe, welche uns auf den Nägeln brennen, als die „Homo-Ehe“.
Der ganze Vorgang gerät denn wieder zu einem Paradebeispiel politischer Niederträchtigkeit im neuen Deutschland.
Die Union wird, um des reinen Machterhaltes willen, in Mehrheit diesem Gesetz genau so zustimmen, wie Rote, Grüne und die Linke sowie die FDP.
Für den reinen Machterhalt sind die Menschen bereit jede Kröte zu schlucken, weil sie wissen, ohne Krötenschlucken ist die Macht weg.
Ein exzellenzes Beispiel ist die Regelung des Schwangerschaftsabbruches in Polen. Dort wurde das richtiggehend durchexerziert.
Die Regierung wollte, in diesem viel katholischeren Land als Deutschland, die katholische Lösung zur Abtreibung durchsetzen. Es brauchte nicht einmal Wahlen, die diese katholisch denkende und handelnde Regierung wohl aus dem Amt gefegt hätten, es genügten ein paar Demonstrationen von verärgerten Frauen und die Mehrheit im Sejm war dahin.
Und genau so wäre das im diesem Herbst in Deutschland. Und weil Frau Merkel ein extrem empfindliches Gespür für den Machterhalt hat, schluckt sie diese Kröte und zwingt die CDU selbiges zu tun.
Ob Merkel das wirklich nur so dahingesagt hat, bezweifle ich. Die ist nicht blöd, sie weiß welche Tasten sie drücken muss.
Die Partei ist ihr so wurscht wie nur irgendwas, wie ihr die Deutschen egal sind und meilenweit am Allerwertesten vorbeigehen, ihr geht es um anderes, sie dient anderen Herren.
Sie will/muss einen Gegenpol auch zu Trump setzen und noch einiges in Gesetzesform gießen bevor es vorbei ist.
Ich glaube nicht, dass Deutschland und die Deutschen Frau Merkel wurscht sind. Was ihr natürlich vollkommen schnurzpiepegal ist, sind -weitestgehend- die Vorstellungen und Wünsche der römisch katholischen Kirche zur Durchsetzung der katholischen Moral. Wie sollte es auch anders sein, bei dieser Sozialisierung und diesem Werdegang. Sie hat es immerhin geschafft, Deutschland im letzten Dutzend Jahre aus blutigen Konflikten weitestgehend heraus zu halten und hat, nach gründlicher Vorarbeit ihres SPD Vorgängers, Deutschland auf einen der vordersten Plätze der wirtschaftlichen Grossmächte zu bringen.
Was nichts anderes bedeutet, dass es uns und der katholischen Kirche in Deutschland (wegen der einzigartigen Kirchensteuer!) auch die nächsten Jahre sehr, sehr gut gehen wird.
Und auch die enge Verflechtung der römisch katholischen Kirche, bedingt durch das immer noch gültige Konkordat des Vatikans mit Adolf Hitler, wird dafür Sorge tragen, dass die katholische Kirche, zumindest materiell, nicht zu kurz kommt.
Dass Deutschland kein katholischer Gottesstaat mehr werden wird, wie das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, sollte allen Menschen klar sein, weil Frau Metkel dafür einfach nicht gewählt wurde.
Ausserdem steht dem das verbindliche Wertesystem der Bundesrepublik Deutschland, das Grundgesetz, diametral entgegen.
Wir sind ihr insofern nicht wurscht, weil wir als Melkkühe herhalten müssen, im positven Sinn interessiert oder setzt sie sich für uns Deutsche absolut nicht.
Der katholische Gottestaat oder was immer man sich an Katholischem wünscht, kann mir gestohlen bleiben. Ich sehe momentan was da im kath. Religionsunterricht so verzapft wird. Ich sage da nur eines: Gott bewahre uns.