(K)eine Parodie!
Wer will es bestreiten: Deutschland ist von Grünspan befallen.
Legende:
Grünspan entsteht durch Korrosion und ist giftig. Es führt zu örtlichen Verätzungen, Erbrechen, Magen-Darmkoliken, Blutdruckversagen, wässrigen Durchfällen, Kopfschmerzen usw. Allein schon bei Augenkontakt sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Und, Kupfer ist ein relativ weiches Metall, gut formbar und wird durch Grünspan nach und nach zerstört. Als wirksamstes Mittel gegen Grünspan gilt das Einwirken von starker Säure.
Die schleichende Vergiftung mit Grünspan haben wir leider selbst zu verantworten. Wir haben nichts dagegen getan und den Grünspanbefall sogar ins Religiöse anheben lassen; je mehr wir von eigentlicher Religion nichts mehr wissen wollten. Mit Grünspan glaubt man die Unterscheidung zwischen Gut und Böse sowie richtig und falsch erkennen zu können. Und gar die Prediger der ehemaligen Religion haben Vergrüntes übernommen und verkünden es von der Kanzel und im Gemeindeblättchen.
Mit Grünspan vermeinen die Gläubigen, das Überleben von sich, ihren Angehörigen, Nachkommen und gar von fremden Völkern sichern zu können. Und auch soziale Verhaltensweisen besonders hierzulande.
Wenn es den Menschen (zu) gut geht, wird das durch Grünspan geändert, und zugleich eine große Sehnsucht nach dieser Eusebie entfacht.
Es gibt die Gläubigen, die gegen die Giftwirkung gefeit scheinen, die Gleichgültigen (oder Unwissenden?) und welche, die unter den Vergiftungssymptomen leiden, oder auch Grünspan gar nicht erst an sich heranlassen. Letztere verwenden schon vorneweg – und im Nachhinein – ätzende Beize, um sich und ihre Umgebung zu schützen.
Einschub:
Eine somatische Variante ist der sog. grüne Star. Beginnt mit einem Fleck im Blickfeld und wird häufig zu spät erkannt. Der grüne Star („Glaukom“) ist tückisch: Betroffene bemerken Schäden des Sehnervs oft erst spät. Unbehandelt kann die Erkrankung zur Erblindung führen.
Es ist Tatsache: Niemand entgeht der Vergrünung!
Will man sich über die Welt oder sein „Biotop“ informieren, bekommt man „Grünspan“ vorgesetzt in Unterrichtung und Aufklärung. Das beginnt schon am Morgen mit der Zeitung am Frühstückstisch; auf dem Weg zur Arbeit, schaltet man das Radio ein. Im Stundentakt wird dem konsumierenden Gebührenzahler in Glotze und Quasselkasten Grünspaniges vorgesetzt. Als Medizin für eine Krankheit, welche die Krankheit selbst ist.
Kein Politiker mehr ohne Glaukom.
In der Schule wird schon den Kindern von Grünspan vorgeschwärmt.
Beim Einkaufen für das tägliche Essen werden Produkte uns hingestellt oder verordnet, die von Grünspan befallen sind: Die heißen dann „bio“ oder „vegan“.
Das Automobil, unser geschätztestes Fortbewegungsmittel besteht aus Metallen und Kunststoffen. Und da wirkt auch schon Grünspan im Antrieb. Jedenfalls auch in den Köpfen der Hersteller und Vertreiber.
Dass Grünspan überall wirken kann, dafür sorgen denn milliardenschwere Sponsoren über Nonprofit-Grünspan-Organisationen, bekannt als sog. „NGOs“.
Und so braucht es schon schärfste Säuren, um das alles wegzuätzen. Wenn denn solche Säuren aus „Gründen der Volksgesundheit“ demnächst nicht auch verboten werden dürften.