Mitgliederentwicklung der SPD
Wie man gefällig mit Diagrammen manipulieren kann.
https://www.netzwolf.info/kommentare/2018/spdtrend.html
Mein Versuch, eine hochbezahlteStelle beim Berliner Senat zu erschleichen, ist leider gescheitert. Deshalb versuche ich heute, mich bei derSPDzu bewerben.
Pflicht.
Die Mitgliederzahlen der SPD sind rückläufig, sie ist auf dem Weg von einer Volkspartei zu einer Splitterpartei. Die Zahlen sprechen — noch — eine klare Sprache:
Das ist wirklich nicht schön anzusehen und kann im schlimmsten Fall zu Depressionen führen. Nun gibt es neben linearen auch logarithmische Skalen. Sie wurden eingeführt, um exponentiell verlaufendes Wachstum oder Zerfall auf begrenzter Fläche darstellen zu können. Jedoch kann man damit auch Verluste erträglicher machen:
Eine damit verwandte Möglichkeit ist eine unkonventionelle Skala auf der Y-Achse. So hat die Senatsverwaltung Berlin durch Weglassen von Diagrammfläche ihreErfolge beim Schuldenabbaubeeindruckend darstellen können. Wir haben das umgekehrte Ziel und wollen den Abbau der Mitgliederzahlen etwas zurückhaltender darstellen. Deshalb lassen wir nicht Diagrammfläche weg, sondern fügen ebensolche ein:
Die Beschriftung der Y-Achse könnte Verdacht erwecken. Hinfort damit:
Kür.
Trotz aller, ähhh, kreativer Gestaltung bleibt leider ein Abwärtstrend sichtbar.
EinMartin Schulzzum Beispiel wird sich damit nicht zufrieden geben und eine trotz Turbulenzen stabile SPD
sehen wollen. Dem Manne kann geholfen werden. Wir stellen den Mitgliederstand der SPD als Prozentwert dar, der Bezugswert ist jeweils der Stand des Vorjahres:
Als nächsten kümmern wir uns umHerrn Stegner:
Auf Landesebene die älteste demokratische Partei zu führen, die immer für Gerechtigkeit, Solidarität, Frieden und Freiheit eingetreten ist, macht mich sehr stolz.
Damit Pöbel-Ralle, wie ihn seine Freunde liebevoll nennen, weiter stolz auf seine Partei sein kann, bedarf es etwas mehr Phantasie. Mein Vorschlag: eine inkrementelle Verschiebung der Y-Achse über die Zeit. Das könne so ausschauen:
Ok, ich gebe zu, das ist schon ein wenig dreist. Doch das Ergebnis ist sen-sa-tio-nell! Und der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel. Fernsehzuschauern sollte man dieses Diagamm bedenkenlos vorsetzen können, spätestens, nachdem sie von Claus Cleber oder Gundula Gause sediert wurden.
Drohung.
Natürlich arbeiten nicht alle Menschen so seriös wie ich. Notorische SPD-Verunglimpfer wie dieser unsäglicheHadmut Danischkönnten die Zahlen in unseriöser und geradezu krimineller Weise tendentiös darstellen:
Also, SPD, habt ihr einen (hochbezahlten) Job für mich? Ich könnte sonst auf die Idee kommen, es dem Danisch gleich zu tun und euch zu verspotten und zu verhöhnen. Oder schlimmer, ich könnte Zahlen der Rechten schönzeichnen. Falls die Kohle nicht reicht, schmeisst halt die Chebli raus. Pöbeln kann ich auch.