Bedford-Strohm – der „Advocatus Diaboli“

„Advocatus Diaboli“ bedeutet wörtlich übersetzt „Anwalt des Teufels“. Mit Advocatus Diaboli wurde ursprünglich im Kirchenrecht eine Person bezeichnet, die eine bestimmte Position – historisch v.a. bei Heiligsprechungen – einnahm.

Einmal mehr hat sich der oberste Evangole, der „Bischof“ Bedford-Strohm als Antichrist erwiesen: Wer als Kirchenhirte aus berechneter Opportunität das Kreuz ablegt gegenüber Christenverfolgern und Judenhassern, wer mit diesen „religiös“ kungelt, wer aus Scheinheiligkeit das Geschäft krimineller Menschenschlepper betreibt, wer nicht mehr das Wort Gottes, sondern politische Ideologie im Zeitgeist predigt, wer sich den Mächtigen liebedienerisch an den Hals wirft …. und jüngst forderte er denn, „grundsätzlich den Entzug von Freiheiten daran (zu) binden, ob Gesundheitsgefahren bestehen“, das sei ein „Gebot der Nächstenliebe“

Der theologische Stammvater des „Bischofs“ Bedford-Strohm, Martin Luther, bezeichnete seinerzeit den Papst als Antichrist und Wiedergeburt des Satans und setzte alle seine Energie im Kampf gegen das Papsttum ein. Sein Nachfolger im Geiste, Bedford-Strohm geht noch darüber hinaus, indem er die christliche Botschaft in seiner „Kirche“ nach Bedarf aussetzt oder in Anpassung an den Zeitgeist pervertiert.
So dekretiert er denn, den Menschen die Freiheit nehmen, sei „Gebot der Nächstenliebe“, so in Bezug auf (surreale) „Gesundheitsgefahren“.
Der religiöse Gehalt des Evangeliums, der Botschaft Christi, wurde einmal mehr von ihm durch moralistische Reduktion verfälscht. Das Evangelium wird zur Sozialmoral banalisiert.
B.-S. mischt sich permanent ins Politische ein und stilisiert sich zu einem der größten Populisten in all den Metiers, die er „theologisch“ beackern pflegt. Sei es die Klimareligion oder die Gesundheitsreligion aus dem Geist der Politik oder der „Wissenschaft“.

Sich die Nähe zur jeweiligen „Obrigkeit“ als evangeliumsgemäß zurechtzubasteln hat in der evangelischen Kirche Tradition. Schon in der Kaiserzeit und in den 1930er Jahren bei den protestantischen „Deutschen Christen“, die auch dem Rassenwahn der Nazis höhere Weihen erteilten. Zeitweilig suchten 80 Prozent der protestantischen Pfarrer ihr Heil beim „Führer“. Nach 1945 war man bemüht, die Dämonen aus dem Haus zu vertreiben und verschrieb sich einer zivilreligiösen Handlungsphilosophie, für die Bedford-Strohm quasi „ex cathedra“ eintritt.
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 15. Mai 2017 war unter dem Titel „Die zwei Regimente“ eine theologische „Modellpflege“ des von dem Theologen Karl Barth aufgebrachten autoritärprophetischen Ansatzes aus der Feder von Heinrich Bedford-Strohm zu lesen. „Ein Manifest zur Legitimierung eines prophetischen Wächteramtes der Kirche, zugleich ein Dokument höchstpersönlicher Selbstermächtigung, das sich bereits im Untertitel bizarrerweise auf die Geschichte beruft“ schreibt der Philosoph und Essayist Horst G. Herrmann („Im Moralapostolat“) dazu. Bedford-Strohm:
»Im Rückblick gilt die Einmischung der Kirche in die Politik oft als verdienstvoll. (…) Was tun?«
Anstatt diese selbstgestellte Lenin-Frage mit Luther zu kontern: »Wir müssen nichts tun. Wir müssen nur glauben!«, fahndet der EKD-Vorsitzende nach den Zeichen der eigenen Erwählung, wenn er fünf Kriterien ausbuchstabiert, die zur öffentlichen prophetischen Rede legitimieren (Herrmann):
»Erstens muß die Situation so sein, daß das moralische Problem offensichtlich ist.«
»Zweitens bedarf prophetische Rede einer besonderen Autorität«, zugebilligter »Vollmacht«, die »von dem jeweiliger Amtsträger auch ausgestrahlt wird.«
»Drittens muß sich prophetisches Reden der Kirche auf besondere Situationen beschränken«, auf »geistlich Bedrängendes.«
Viertens: »die Angesprochenen (können) die tiefe Wahrheit des Gesagten spüren.«
»Fünftens ist prophetisches Reden der Kirche auf Demut angewiesen«, auf »das geduldige Bohren dicker Bretter im politischen Alltagshandeln.«

Sieht man von der dramatischen „Theologieverflüchtigung“ (nicht nur) in der evangelische Kirche ab, ist seit Luther also selten mehr „Papst“ in der evangelischen Kirche zu besichtigen gewesen, als jetzt unter Bedford-Strohm, so Herrmann.

Wer von der Kanzel herab politisch Partei ergreift, als prominenter Kirchenvertreter demonstrativ sein individuelles moralisches oder politreligiöses Credo verkündet, muss akzeptieren, dass er kritisiert wird und aus seiner moralischen Selbstermächtigung vertrieben wird.

Dazu noch einige Luther-Zitate in das Stammbuch des „Bischofs“ geschrieben:

Es gibt keine schlimmere Missgunst in der Welt als die der Heuchler. In einem Wegelagerer und in einer Hure ist mehr Barmherzigkeit als in einem Heuchler.“

„Es ist auf Erden kein besser List,
denn wer seiner Zungen ein Meister ist.“

„Landstraße ist sicher, Holzweg ist gefährlich. Gottes Wort führet zum Leben, aber Eigendünkel (Selbstgefälligkeit) zum Tode.“

„Pfaffen sollen beten und nicht regieren.“

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