Allerlei Hintergründe

Hört man heutzutage das Wort „Hintergrund“, kommt einem sofort assoziativ der Begriff des „Migrationshintergrunds“ in den Sinn.
„Migrationshintergrund“ tauchte erstmals 1998 im zehnten Kinder- und Jugendbericht des Deutschen Jugendinstituts auf, sowie in der PISA-Studie von 2003. „Amtlich“ eingeführt wurde der Begriff 2005 vom Statistischen Bundesamt. (Wikipedia). Etwas zu spät, um noch Eingang in Eckhard Henscheids genialisches Werk „Dummdeutsch“ zu finden.

Die Bundesregierung in ihrer nicht endenden Weisheit hat nun eine „Kommission zur Integrationspolitik“ beauftragt, die Abschaffung der Kategorie „Migrationshintergrund“ zu prüfen, denn viele würden sich durch den Begriff herabgesetzt fühlen.

Da muss nun ein anderer „Hintergrund“ her und da kam denn eine gewerbsmäßige Unfugverzapferin mit „Schwachsinns-Hintergrund“ namens Jule Hoffmann von der ZEIT auf den „Menschen mit Nazihintergrund“, denn:

„Aus der NS-Geschichte erwächst große Verantwortung für alle Deutschen. Eine Selbstbezeichnung wie „Menschen mit Nazihintergrund“ würde bei der Aufarbeitung helfen.“
Denn
„…(es) ist klar zu erkennen, wie ungebrochen, wie „stabil“ die Kontinuität des Nationalsozialismus in Deutschland ist …“

So unter anderem in dem Artikel der Auswurf von Hirnscheiß einer cerebralgeschädigten Zeitungsschnepfe. Was denn die elitäre Quatschquetsche „Die Zeit“ gar noch veröffentlicht.

Einer Definition von „Migrationshintergrund“ entsprechend, trifft dieser auf mich zu, waren denn meine Eltern mit tschechoslowakischer Staatsangehörigkeit, meine Großeltern mit österreichischer (K.-K. monarchischer) geboren worden.
Das will man mir nun wegnehmen. Aber dafür habe ich jetzt den Nazi-Hintergrund: Mein Vater war Mitglied der Wehrmacht – also Nazi, meine Mutter war beim BDM – also Nazi. Bei meinen Großeltern fand ich nichts, außer dass sie „Sudetendeutsche“ waren – also doch Nazis. Ich bin am 20. April geboren – kann demnach nur ein Nazi sein! Ebenso als „Merkel-Hasser“.

Dann habe ich noch andere Hintergründe:
Früher mal Mitglied der SPD – „Versager-Hintergrund“.
Kurzzeitig CDU-Mitglied – „Korruptions-Hintergrund“.
Corona-“Skeptiker“ – „Verschwörungs-Hintergrund“
Mitglied der katholischen Kirche – „Missbrauchs-Hintergrund“.
Promovierter Akademiker – „Plagiats-Hintergrund“.
Neinsager zur Homo-Ehe – „Homophobie-Hintergrund“.
Bier- und Weintrinker – „Alkoholismus-Hintergrund“.
Bewunderer attraktiver Weiblichkeit – „Sexismus-Hintergrund“.
Diesel-Auto-Fahrer – „Krimineller Huntergrund“.
Nachfrager von Mohrenkopf oder Zigeunerschnitzel – „Rassismus-Hintergrund“.

Und dann wären da noch der „Islamophobie-Hintergrund“, „Grünen-Hasser-Hintergrund“, ein genereller „Hass- und Hetze-Hintergrund“ …

Ich will mich jetzt nicht um andere sorgen, denn jeder hat irgendeinen „Hintergrund“.

Inzwischen geht mir das Ganze aber schon am Hintern vorbei.

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6 Antworten zu Allerlei Hintergründe

  1. Elisa sagt:

    lieber altmod, der zeit-artikel ist – wie ich gerade nochmal nachgeschaut habe – vom 12.03.21, vermutlich aus versehen ein paar tage zu früh erschienen. den 1. april schreiben wir nämlich erst in zwei wochen …

    bezüglich der journalistin, die für mein empfinden in diesem seelenstriptease außer anderem schwerverdaulichen geschwurbel ihre familie nach art einer duchess of sussex öffentlich bloßstellt, erspare ich mir viele worte: man schreibt/erledigt eben das, was der arbeitgeber verlangt. sonst war es das mit dem auftrag oder job, s. herrn reichelt/Bild. trotzdem ist man als schon länger auf dieser erde lebende/r je nach sichtweise erschüttert oder erstaunt über das, was manchen mitgliedern der schreibenden zunft (hier: aufgrund ihrer jugend ohne lebenserfahrung und wahrscheinlich mangels wirklicher probleme) alles einfällt.

    zum inhalt des sermons genügt ein zitat aus:
    h ttps://www.achgut.com/artikel/kante_setzen
    “Je länger das Dritte Reich tot ist, umso stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen.”

    ps
    ich lese mit erschrecken ihren geburtstag/monat (wenigstens beim geburtsjahr können wir aufatmen). was für ein hintergrund! man sollte den kalender nun endlich ent naz ifizieren und statt des 20. einen schalttag einlegen.

    • altmod sagt:

      Nö.., der 20. Apri bleibt! Zwei meiner Freunde haben mit mir an dem Tag Geburtstag und zwei meiner tüchtigsten Krankenschwestern an meiner früheren Klink haben seinerzeit mit mir gefeiert. 20. April, das sind die „Extrem-Widder“

      • Elisa sagt:

        „Zwei meiner Freunde haben mit mir …“

        da scheint ja ein richtiges nest zu sein! meine eltern dagegen waren meister der planung, und haben vorausschauend dieses verfängliche datum weiträumig umgangen, weshalb ich mich auch von den anwürfen der hoffnungsvollen jungen journalistin überhaupt nicht getroffen fühlen muss. eine gnade der etwas späteren geburt!

        extrem-widder! weiter so!

  2. Patricia sagt:

    Großartiger Artikel – ich kann mich fast allen „Hintergründen“ anschließen (außer Parteienmitgliedschaft und Doktortitel, gleichwohl Akademiker , außerdem fahre ich einen Sportwagen – also Klimavernichterhintergrund). Meine Mutter war aus Schlesien … da ist der Mihigru vielleicht nicht ganz astrein …. Ergänzen kann man noch eine eindeutige Vorliebe für weiße Männer – Rassismus!

  3. KW sagt:

    Unermüdlich doktern sie an unserer Sprache, die bolschewistischen Revoluzzer. Sie erfinden neue Wörter, wie Emanzipation, Holo…, sie deuten um, wie „geil“, sie verhunzen sie durch die Schlechtschreibreform (Jung und Alt, fern und nah ect.), aber sie tun ihr Teufelswerk in allen unseren Lebensbereichen. Bald stellen wir auch die Uhren wieder um.

  4. Elisa sagt:

    h ttps://twitter.com/argonerd/status/1370681920032505859

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