Tu felix Austria …

Während „im Reich“ der deutsche Untertanengeist fröhlich Urständ feiert, erlauben sich die Ostmärkler von Mal zu Mal mehr, ihrer Obrigkeit den Stinkefinger zu zeigen. Sie gehen unverdrossen massenhaft auf die Straße, um gegen die Einschränkung ihrer Freiheitsrechte und die staatliche Willkür im Zusammenhang mit „Corona“ zu demonstrieren. Wie auch wieder an diesem Samstag mit 10.000 Teilnehmern. Erinnern wir uns auch an die Großdemonstrationen in Wien vom 16.01 und dem 31.01, mit zehntausenden Teilnehmern sowie an die wöchentlich stattfindenden Protest-Spaziergänge überall im Land – von Graz bis Wien. Die Ösis scheren sich dabei offensichtlich auch nicht um amtliche Verbote und bringen mit ihrem zivilen Ungehorsam nicht nur die „Büttel mit dem Knüttel“ in Verlegenheit.
In Deutschland war Vergleichbares zuletzt im Sommer 2020 zu registrieren und danach in abnehmendem Maße mit gelegentlichen Aktionen, vornehmlich im Osten. Den Piefkes wurde offensichtlich von der Obrigkeit die Schneid abgekauft – Ausnahmen bestätigen die Regel – verbunden oder ursächlich durch ein mediales Trommelfeuer über Covidioten, Verschwörungstheoretiker, Spinner, rechtsradikale Reichstagsstürmer usw. usw. Und dafür bedanken sich die hirnverbrannten Deutschen noch mit höchsten Zustimmungswerten für die Menschenschinder Merkel, Södolf und deren Parteien-Kamarilla (obschon jetzt ein diskreter Abfall in der Zustimmung durch Berichte der Beobachter des Vogelflugs zu erkennen ist).

Wenn man nach einem niveauvollen, ausgewogenen Diskussions- und Informations-Format sucht, kann man inzwischen ebenfalls nur noch bei den „Ösis“ (oder noch den Schweizern) fündig werden. Es ist müßig, sich einmal mehr über den ekligen Meinungs-Einheitsbrei bei den deutschen ÖRR-Medien einschließlich der Proleten-Kanäle RTL und SAT1 aufzuregen. Bei dem österreichischen Privatsender Servus-TV findet man – sofern man denn auf „Talk“ aus ist – noch eine ausgewogene Form dieses „Infotainments“ im Gegensatz zu der unerträglichen bundesdeutschen Gouvernanten-Tratscherei von Anne-Will bis Maischberger oder den männlichen Meinungs-Säug-Ammen Plassberg oder Lanz.
So lob ich mir doch „Talk im Hangar“. Da lohnt es sich, jeweils am Donnerstagabend aufzubleiben und sich endlich mal Informations- und Gedankenaustausch von Niveau sich gefallen zu lassen. Man kann das aber auch (noch) auf Youtube nachholen.
Auch OE24 mit den scharfen Diskursen zwischen Gerald Grosz und seinem links-verkokelten Widerpart Sebastian Bohrn Mena hat noch etwas Befreiendes für politisch Interessierte parat, die deutscher Zunge sind.
Aus Österreich kommt das neue „Westfernsehen“* wie nicht nur Spötter meinen.

Ich mache keinen Hehl daraus: die „großdeutsche Lösung“, entgegen den preußischen Absichten, wäre mir historisch lieber gewesen. Ein ungleich größeres süddeutsches Element gegenüber den Pickelhauben des Nordens. Die ach so stolzen Bayern haben mit ihrer „Liberalitas Bavariae“, mit ihrem liberalen Opportunismus kein ausreichendes Gegengewicht aufbauen können. Die haben sich von Napoleon wie von Bismarck bestechen lassen. Und bisher gab es auch keinen bundesrepublikanischen Kanzler aus Bayern, nur Ludwig Erhard, auch der erfolgreichste Wirtschaftsminister der Nachkriegszeit – und der war Franke. Das wirtschaftspolitische Credo von Ludwig Erhard fußte zwar nur in Teilen auf den Theorien der „Österreichischen Schule der Nationalökonomie“. Aber die „Austrians“ brachten im letzten Jahrhundert die wichtigsten Denker und Ideen gegenüber den sozialistischen Ökonomie-Exponenten hervor – wie z.B. gegenüber John Maynard Keynes.

Es ist es wert, sich die Hymne Österreichs mal anzusehen – die dazu noch von einer Frau, mit dem „typisch wienerischen Namen“ Paula Preradović, verfasst wurde. Hier der Text noch vor der amtlich verordneten, genderistischen Verschluderung von 2011 stammend:

Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
Heimat bist du großer Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
vielgerühmtes Österreich.
Vielgerühmtes Österreich.

Heiß umfehdet, wild umstritten,
liegst dem Erdteil du inmitten
einem starken Herzen gleich.
Hast seit frühen Ahnentagen
hoher Sendung Last getragen,
vielgeprüftes Österreich.
Vielgeprüftes Österreich.

Mutig in die neuen Zeiten,
frei und gläubig sieh uns schreiten,
arbeitsfroh und hoffnungsreich.
Einig laß in Brüderchören,
Vaterland, dir Treue schwören,
vielgeliebtes Österreich.
Vielgeliebtes Österreich.

Oder doch die alte „Kaiserhymne“

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*Auch die NZZ – Neue Zürcher Zeitung – hat inzwischen dieses Attribut erhalten.

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