Freude, schöner Götterfunken …

Der Spiegel als „Corona-Opfer“?

»Die reinste Freude ist die Schadenfreude.« –
Ihr lachet über dies verruchte Wort?
Ihr solltet alle Tränen eurer Seele weinen,
daß es ausgesprochen werden konnte.

Walther Rathenau

Das Medienmagazin Meedia schreibt:

„Wegen Corona: Spiegel-Chef Steffen Klusmann erwägt Kurzarbeit und einen harten Sparkurs“

… Und es sieht nicht gut aus. Die Spiegel-Spitze erwägt nach Informationen von MEEDIA, Mitte April Kurzarbeit einzuführen. “Wie alle anderen Medienhäuser prüft auch die Spiegel-Gruppe das Potential von Kurzarbeit im Haus. Eine Entscheidung, ob und wenn ja in welchen Bereichen wir Kurzarbeit anmelden, ist aber noch nicht getroffen”, sagt eine Sprecherin gegenüber MEEDIA. Derzeit werde mit den Betriebsräten darüber gesprochen, ob das Unternehmen staatliche Hilfen der Agentur für Arbeit beanspruchen will.

Wegen Corona: Spiegel-Chef Steffen Klusmann erwägt Kurzarbeit und einen harten Sparkurs

Der Spiegel erschien erstmals vor 73 Jahren, ist somit in der gleichen Altersklasse wie unsereiner.
Gestern konnte man denn auf Tichys Einblick lesen: „Corona als Brandbeschleuniger: die Verachtung der Alten“.
Was darin beschrieben ist, ist klar: Uns, den Alten – gerade denen der 70er Alterskategorie – geht es an den Kragen.

Um den Spiegel, wenn er denn tatsächlich pleite gehen sollte, wäre es in meinen Augen nicht schade.
Einschub: Ich selbst hätte natürlich nichts dagegen, noch ein paar Jährchen zu leben und z.B. meinen Enkeln beim Heranreifen zu helfen – wenn Gott will.

Der Spiegel spielte mal eine wichtige Rolle im politischen und gesellschaftlichen Leben der Bundesrepublik und durchaus auch für die Stabilisierung der neuen und jungen Demokratie.
Als Bildzeitung für „Intellektuelle“ half er uns Studenten in den sechziger Jahren, montags während langweiliger Vorlesungen Wochenend-geschädigter Professoren und Dozenten, sich die Zeit zu vertreiben. Später griff man nur noch gelegentlich zur Lektüre, wenn man nicht gerade Lehrer, Geisteswissenschaftler oder Kulturschaffender geworden war. Für uns bürgerlich Sozialisierte gedieh mit den Jahren der Reifung der Spiegel mehr zu einem publizistisch vergammelten, gleichfalls müffelndem Käseblatt. Geruch wie bei einem überreifen Sauermilchkäse oder dem eines ungepflegten alten Mannes.
Das „Sturmgeschütz der Demokratie“ degenerierte zu einer Lügentröte des links-grünen Zeitgeists; ein Muster ohne Wert!

Herzlos wie ich bin, wünsche ich dem ganzen linksgrünen Redakteur-Gelichter in den „Medienhäusern“ – nicht nur des Spiegels – endlich mal ein durchaus Hartz*iges Schicksal auf den Hals. Die könnten endlich einer sinnvollen, körperlichen Verrichtung nachgehen: in der Landwirtschaft, Kanalreinigung, Müllentsorgung, Bestattungsgewerbe, usw. – wo eben Leute gebraucht werden.
Spargel statt Meinungen stechen!

Meine klammheimliche Freude ist aber nicht vollkommen, bleibt doch mit Sicherheit vielen der noch tückischeren Fachgenossen bei den öffentlich-rechtlichen Lug- und Trug-Verbreitern ein solches Schicksal erspart.
Nicht umsonst möchte denn der Spiegel staatliche Hilfen beanspruchen. Vielleicht wird schon bald der bereits angedachte, steuerfinanzierte, staatliche Schutzschirm für systemwichtige Printmedien auf den Weg gebracht. Die Intensiv- oder Beatmungsstation für die nicht nur Corona-kranke publikative Gewalt.

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Eine Antwort zu Freude, schöner Götterfunken …

  1. Ich glaube Der Spiegel war nie etwas anderes:
    „… publizistisch vergammelten, gleichfalls müffelndem Käseblatt…“

    Der Spiegel war und ist ein Werkzeug u. a. ein Werkzeug gegen die bürgerliche Lebensweise und dessen Staat. Mir persönlich hat Der Spiegel nie etwas abgegeben, selbst in meiner Sturm- und Drangzeit nicht.
    Die Blickwinkel mögen sich geändert haben, das Käseblatt nicht.

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