Darf man darüber berichten?

Inzucht in muslimischen Gesellschaften

In der neuesten Ausgabe des Deutschen Ärzteblatts wurde ein heikles Thema angeschnitten. Natürlich aus einem humanitären, idealistischen Impetus heraus, ohne dabei die mögliche Brisanz im Zeitalter der Political Correctness zu beachten. Trotz der hypermoralischen Sensibilisierung von Beobachtern gewisser Wissenschaftsfelder oder von Empirie. Der hier zur Rede stehende Beitrag könnte möglicherweise (nicht nur) in „Soviet Britain“ eine Verurteilung wegen unstatthafter Islamophobie oder Rassismus nach sich ziehen, möchte ich befürchten.

Der Artikel ist hier (noch?) frei abrufbar.

Konsanguinität – die Krankheit bleibt in der Familie

In Pakistan werden vier von fünf Ehen auf dem Land zwischen Cousin und Cousine geschlossen. Das Verheerende daran: Aus zahlreichen dieser Ehen gehen behinderte Kinder hervor. Die Eltern nehmen das als gottgegeben hin. Aufklärung gibt es selten.

Der Titel kommt scheinbar harmlos und humanitär bemüht daher, beinhaltet aber einen gewaltigen Sprengstoff, denn er behandelt ein Phänomen, das in muslimischen Gesellschaften endemisch ist – und nicht nur in Pakistan: Inzest, „Parallelcousinenehe“ – Bint ʿamm. 

Es gibt Millionen von behinderten Kindern in Pakistan, infolge von inzestbedingten Gendefekten: Muskeldystrophien, Mukoviszidose, Down-Syndrom, Thalassämie, Hörstörungen usw. treten dort gehäuft auf.
Man muss wissen, dass sich die Gendefektrate bei einer Heirat von Cousin und Cousine ersten Grades verdoppelt. „Liegt sie bei einem normalen Paar zwischen zwei und drei Prozent, haben Kinder von engen Blutsverwandten eine vier- bis sechsprozentige Wahrscheinlichkeit, unter einem genetischen Defekt zu leiden. … Sind allerdings beide Eltern nachgewiesene Träger eines Gendefekts,  besteht  eine  25-prozentige  Wahrscheinlichkeit,  dass auch ihr Kind betroffen sein wird.“, kann man in dem auch für Laien verständlichen Artikel lesen. Und: „Die  meisten  Menschen  mit  Behinderung  führen in  Pakistan ein Leben in Isolation. Obwohl nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation aus dem Jahr 2015 knapp 16 Prozent der Bevölkerung mit einer Behinderung leben müssen, sind sie im Straßenbild kaum zu sehen…

Parallelcousinenheiraten wurden einst auch im europäischen Hochadel, aber auch in großbürgerlichen jüdischen Familien – bekannt bei den Rothschilds – gepflegt, mit dem Ergebnis von Erbkrankheiten: z.B. Bluterkrankheit oder genetischer Schwachsinn bei Sprossen der Bourbonen, Zweigen der Habsburger und im britischen Königshaus. Für Vetternehen im katholischen Hochadel war ein Dispens vom Papst erforderlich, der aber nahezu immer aus machtpolitischen Erwägungen gewährt wurde.
Die Zeiten seien vorbei,  glaubt man. Weiß man doch inzwischen – nicht nur wissenschaftlich belegt – welche schädliche Folgen, welche Beeinträchtigungen, welches Elend und Leid Inzucht nach sich ziehen kann.
In manchen muslimischen Kommunitäten scheinen diese Einsichten keine Rolle zu spielen – siehe Pakistan.

Nach einer Studie der britischen Fachzeitschrift Reproductive Health Journal von 2009 über Verwandtenehen in der arabischen Welt werden 25 bis 30 Prozent aller Ehen zwischen Cousins und Cousinen 1. Grades geschlossen, insgesamt 20 bis 50 Prozent zwischen Blutsverwandten. Die Bereitschaft dazu steigt in Ländern wie Jemen, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten, sinkt aber in Ländern mit wachsendem Bildungsstand der Frauen (nicht so bei Männern).
Das „Centre of Arab Genomic Studies“(CAGS) hat 2009 einen Bericht veröffentlicht, nach dem die arabischen Länder eine der höchsten Raten genetischer Störungen weltweit aufweisen, wobei diese zu zwei Dritteln durch konsanguine Heiraten bedingt sind. Es begegnen im Orient nicht nur besonders vielfältige Formen der Verwandtenheirat, sie treten hier auch in besonderer Häufigkeit auf. So betrug der Anteil konsanguiner Ehen insgesamt in den 1990er Jahren im Sudan 65%, in Saudi Arabien 57%, in Jordanien  51%. Relativ niedrig ist der Wert für den Libanon mit 21%.

Diese „Tradition“ wurde auch von Türken, die nach Deutschland kamen, eingeführt und wird weiter gepflegt. Jede vierte türkischstämmige Frau in Deutschland ist mit einem Verwandten verheiratet. Unter gebildeten Türken sind die Gefahren bekannt und vor etwa 10 Jahren wurde über die Sozialwissenschaftlerin Yasemin Yadigaroglu berichtet, die sich vergeblich bei ihren Landsleuten gegen die Verwandtenehe einsetzte. Gar linke Zeitungen wie die Zeit, der Spiegel und die taz berichteten zu jener Zeit recht sachlich darüber.
Damals wurde das Ganze noch scheinbar unaufgeregt behandelt. Doch schon die FAZ titelte denn: „Verwandtenehen – darüber spricht (und forscht) man nicht.“

In den letzten Jahren entwickelte das Thema eine zunehmende Sprengkraft. Es sei an einen Vorgang aus dem vorigen Jahr erinnert: „Die toten Babies von Neukölln“.
Von den Berliner Gesundheitsbehörden wurde festgestellt, dass in keinem anderen Berliner Bezirk so viele Säuglinge sterben wie in Neukölln. Die Sterberate (in Neukölln) sei fast doppelt so hoch wie im Rest Berlins, stark gefährdet seien die Kinder ausländischer Eltern. Besonders alarmierend sei, dass dort die Säuglingssterblichkeit steige – „ganz im Gegensatz zur generellen Entwicklung in Berlin und Deutschland“, so der Bericht.
Die Nachricht löste nahezu ein Erdbeben aus, insbesondere als sich ein CDU- und ein AfD-Politiker des Themas annahmen. Die Reaktionen waren denn typisch und man verwahrte sich gegen eine „hetzerische Kausalkette“, nach der Türkisch-arabische Migranten zu vielen Cousinenehen, viele Cousinenehen zu vielen missgebildeten und toten Kindern führen. „Die Geschichte der toten Babys von Neukölln verbreitet sich über die sozialen Medien rasant, wird Thema in rechten Facebook-Foren. Von linker Seite heißt es denn: Rassismus. Schließlich hatte die AfD nur Wochen zuvor mit einer Anfrage zu Verwandtenehen einen Eklat im Bundestag ausgelöst.“ berichtet die Berliner Morgenpost.

Insofern sehe ich heute durchaus auch eine Brisanz in dem Beitrag des Ärzteblattes. Implizit zu folgern, dass „pakistanische Verhältnisse“ mit ihren Konsequenzen u.a. nicht nur in Neukölln Fuß gefasst haben, würde zweifelsfrei zum Vorwurf der „Hetze“ führen.

Man muss redlicherweise anmerken, dass der Koran keine Empfehlung expressis verbis für die (gängig gewordenen) Verwandtenehen ausspricht. Auch bedeutende islamische Würdenträger sollen dagegen Stellung bezogen haben und in der Türkei soll es – jedoch umstrittene (?) – Aufklärungskampagnen auf dem Land gegeben haben.
Aufgeklärter Islam?
Warum erfährt man darüber nicht mehr?
Es ist insbesondere auch im aufgeklärten Umkreis des Westens nicht gelungen, mitgeführte Traditionen aus archaischen Gesellschaftsverhältnissen auszumerzen. Was auch die immer wieder registrierten Zwangsverheiratungen und „Ehrenmorde“ in der muslimischen Gemeinschaft hierzulande belegen.
Das aber anzusprechen und dagegen anzugehen, ist in der links-grün und gutmenschlich durchsetzten Öffentlichkeit inzwischen ein Tabu geworden, was den Vorwurf des Rassismus und der hetzerischen Verallgemeinerung nach sich zieht.  

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Nachtrag – ein „Abstecher“ nebenbei:

Wir erinnern uns, dass sich die Grünen – seinerzeit allen voran Hans-Christian Ströbele – für die Aufhebung des Inzestverbotes in Deutschland starkmachten, und dabei durchaus Sympathien bei Journalisten fand.
Unter dem Schlagwort „Deutschland muss Liebe endlich legalisieren“ forderte zuletzt die grüne Jugend Augsburg die Aufhebung der Inzestverbote.

Das mag jetzt zunächst nichts mit den in den muslimischen Gesellschaften gepflegten Inzuchtgewohnheiten zu tun haben, macht aber schon nachdenklich, wenn die Protagonisten des unsere Gesellschaft und Kultur zerstörenden Multikulturalismus so etwas auf ihre Agenda nehmen. Die Grünen geben sich für uns vordergründig als Schrittmacher jedweder (sexuellen) Libertinage. Auch der eugenischen Radikalität durch Freigabe und Aufhebung der Ächtung von Abtreibungen. Die genetischen Defektprodukte des Inzests oder von sexuellen Dissolutionen können ja durch Abortion leicht beseitigt werden. Die Jungsozialisten fordern ja bekanntermaßen gar die Freigabe der Abtreibung bis zum neunten Schwangerschaftsmonat.
Also – „What´s the problem?“ könnte man zynisch schlussfolgern.

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Eine Antwort zu Darf man darüber berichten?

  1. Betrifft die Forderung der Freigabe der Kindstötung durch die Jusos:
    Es ist ein Skandal und zugleich charakteristisch, dass keine der Parteien gegen diesen verbrecherischen Beschluss der Jungsozis vorgeht und öffentlich dagegen Stellung bezieht.

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