Soldaten

Exkurs in die Familiengeschichte

Nicht nur die Kasernen, die Öffentlichkeit und wohl auch der private Bereich soll inzwischen von allem gereinigt werden, was irgendwie an deutsche militärische Tradition erinnern mag.
Muss man nicht mitmachen und so möchte ich hier meine kleine, aber vielleicht auch typisch deutsche (militärische) Familienchronik veröffentlichen.

Mein Urgroßvater und Großvater väterlicherseits dienten bis 1916 bzw. 1918 in der K. u. K.-Armee. Sie haben wohl „Gott erhalte, Gott beschütze – Unsern Kaiser, unser Land!“ gesungen und sicherlich nicht das „Panzerlied“. Der Spruch „Serbien muss sterbien“ ist ihnen aber doch möglicherweise 1914 über die Lippen gekommen.
Mein Vater war von 1940 bis 1945 Soldat in der Wehrmacht. Eine Verwundung bewahrte ihn vor dem Schicksal, in Stalingrad verheizt zu werden. Sein ältester Bruder ist in Russland gefallen.
Ich hatte das Glück, nicht in einen Krieg ziehen zu müssen. Im „Kalten Krieg“ war es für mich aber selbstverständlich, meiner Pflicht nachzukommen; aber nicht weil ich als wehrpflichtiger Sanitätsoffizier einige Privilegien genoss.

Vier Generationen Soldaten – und dann?

Ich habe drei Enkelsöhne, denen ich diesen Teil der Familientradition, diesen Teil auch der deutschen Geschichte, einmal erzählen dürfen möchte. Auch weil ich weiß, dass sie, wie es meine Töchter getan haben, nach diesen Teil unserer Geschichte fragen werden. Ich werde die Bilder nicht vergilben lassen.
Was ich meinen Nachkommen nicht wünschen möchte, ist ein Krieg – im Inneren nicht und nicht nach außen.

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