Der Krieg mit Worten

Toxische Begriffe

„Worte sind die mächtigste Droge, welche die Menschheit benutzt.“ sagte Rudyard Kipling. Also sind sie auch die wirkungsreichsten Gifte.

Vor einiger Zeit habe ich schon einmal den Versuch gewagt, hier eine Liste stigmatisierender Wörter und Begriffe aufzustellen. In etwas mehr als 7 Jahren hat sich diese überkommene Liste nun fast verdoppelt. Das ist aktuellen Ereignissen, neu hinzugekommenen politisch Handelnden und natürlich der massiv ausgeweiteten „Bereicherung“ in diesen Jahren geschuldet.

Die Vertreter der politischen Klasse und all diese Redakteure, Reporter, Feuilletonisten und Kommentatoren der „Qualitätsmedien“ herrschen seit je mit Worten und Begriffen, mit Andeutungen und Verdächtigungen, die einmal in Richtung eines Menschen ausgesprochen wie tödliche Giftpfeile wirken.
Das Arsenal dieser Giftwaffen wurde und wird stetig ausgebaut und die Gesinnungskrieger werden inzwischen massiv von staatlichen Einrichtungen (z.B. dem Justizministerium) und staatlich geförderten Institutionen (z.B. dem Netzwerk gegen Rechts, der Antonio Amadeo Stiftung) unterstützt und aufmunitioniert.
Nicht mit Armbrust oder Flinte werden die Pfeile abgeschossen – das Blasrohr ist die Waffe.
Nicht gleich den physischen aber den sozialen Tod vermögen diese Waffen zu bewirken. Obschon einige Getroffene inzwischen schon konkret um Leib und Leben fürchten müssen; vor allem wenn sie sich zu dieser neu entstandenen Partei bekennen, die sich „Alternative“ nennt. Ein Sachverhalt, der vor 7 Jahren noch nicht derart akut war.

Es gibt für die Getroffenen kein Gegenmittel oder Gegengift. Keine Immunität, keine Hilfe, außer vielleicht diesen Stoizismus, der so manchen Todkranken auszeichnet. Ein Auflehnen gegen die zugefügte Kontagion verstärkt meist noch die Wirkung des Toxikums.

Die „Pfeile“, die „tödlichen“ Worte und Begriffe heißen – sie können substantivisch oder adjektivisch abgewandelt bzw. eingesetzt werden – wie folgt:

• AFD (-ler, -Anhänger, -Befürworter)
• alter Herr
• Antisemit
• ausgrenzen
• ausländerfeindlich
• braun
• bürgerlich
• Burschenschaftler
• deutsch
• diskriminieren
• dumpf
• ethnisch
• eurokritisch
• extremistisch (nur in Verbindung mit „Rechts“)
• Faschist
• frauenfeindlich
• fremdenfeindlich
• Geschichtsrevisionist
• Gewaltverherrlicher
• Hass (-Redner)
• heterophil
• Holocaustleugner
• homophob
• identitär
• islamophob
• Klimaleugner
• konservativ
• menschenfeindlich
• menschenverachtend
• Nazi
• Nicht wählbar
• papsthörig
• Patriarch
• Pegida-Anhänger
• Populist
• Putinversteher
• rassistisch
• Reaktionär
• rechts
• rechtsextrem
• rechtsradikal
• Reichsbürger
• Relativierung
• Revanchist
• Revisionist
• Sexist
• Trumpversteher
• umstritten
• unbelehrbar
• Verschwörungstheoretiker
• Volksverhetzung
• völkisch

Man mag einzelnen dieser Geschosse eine geringere Giftigkeit zugestehen wenn sie für sich angewendet werden, aber die modernen Arkebusiere verwenden sie meist in Kombinationen, sodass sich die Wirkung wirklich als tödlich erweist – gewissermaßen durch Potenzierung.

Hier einmal mehr eine – gewiss unvollständige – Liste der populärsten Opfer:
Martin Hohmann, Philipp Jenninger, Jürgen Möllemann, Erika Steinbach, Stefan Heitmann, Martin Walser, Eva Herman, Thilo Sarrazin, Emil Nolte, Peter Krause, Michael Mannheimer, Björn Höcke, Roland Tichy, Henryk Broder und die Leute von „achgut“.
Dann gibt es noch eine Reihe weniger prominenter Personen, junge Leute wie Hinrich Rohbohm oder Sascha Jung, welche seinerzeit ebenfalls Giftanschlägen zum Opfer fielen.
Wie noch viele andere, die in Dorf oder Stadt in einem „Aufstand von Anständigen“, durch Denunziation von „aufrechten Demokraten“ exekutiert wurden oder werden: der Schornsteinfeger, Fussballtrainer, die Erzieherin, der Lehrer, ein unbotmäßiger Journalist usw.
Die Präparatoren der Giftpfeile und die Waffenschmieden sitzen auch in der Provinz. Sie beobachten und kämpfen auch aus mickrigen Redaktionsstuben kleiner Provinzpostillen heraus mit weltverbessernden Attitüden.
Jeden kann es erwischen, wenn er sich in der falschen Gruppe bewegt, verdächtige oder die falschen Freunde hat, sich für nicht gewünschte historische oder naturwissenschaftliche Wahrheiten einsetzen will, öffentlich eine Meinung äußert, die gegen den offiziellen Strich geht.
Aufpassen! Zwischen Lichterketten und Hinbewegen zum Scheiterhaufen wird man nur eine geringe Distanz wahrnehmen, wenn man sich unbedacht im öffentlichen Raum positioniert.

Kann man sich wappnen oder sich immunisieren?
Ernst Jünger hat eine Lösung beschrieben, um den Giftpfeilen aus den modernen Blasrohren zu entgehen: den Waldgang.
Aber war Ernst Jünger nicht auch rechts, reaktionär, Soldat und Gewalt-verherrlichend?

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2 Antworten zu Der Krieg mit Worten

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