Lokale Lückenpresse

Presseschau nach einer Massenschlägerei in der Provinz

Am letzten Wochenende kam es in der Nacht auf Samstag in der Kreisstadt Gelnhausen bei einem Volksfest, dem beliebten „Barbarossamarkt“, zu einer Massenschlägerei. Dazu war eine Gruppe Jugendlicher aus Hanau mit dem Zug nach Gelnhausen gefahren und dort von einer etwas größeren Gruppe „Einheimischer“ wohl schon erwartet worden, denn man ging gleich zur Sache. Die Polizei konnte schließlich wieder Ruhe herstellen, die Hanauer Freizeit-Kampfsportler setzten sich wieder in den Zug zurück zu ihrem Biotop am Main.
Angeblich rätselt die Polizei noch über die Motive zu dieser Gewalteruption auf dem platten Land.

In der örtlichen Presse war dann zu lesen, so im Gelnhäuser Tageblatt:

„Bei den Hanauern handelte es sich laut Polizeipressesprecher Henry Faltin um männliche Personen im Alter von 18 bis 20 Jahren, die zum Teil Deutsche seien, allerdings seien auch andere Nationalitäten darunter gewesen. Bei den Gelnhäusern soll es sich um etwa gleichaltrige Personen gehandelt haben, allerdings ist von ihnen noch wenig bekannt.“

Die Fuldaer Zeitung berichtet lapidar von „Halbwüchsigen“.

Die Offenbach Post hatte anscheinend auch keine Erkenntnisse zur Herkunft der Freizeit-Kämpfer, aber sie weiß Bescheid:

„Mit den politischen Vorgängen in der Türkei und Europa haben die Vorkommnisse in Hanau und Gelnhausen nach Erkenntnissen der Polizei nichts zu tun.“

Auch die Frankfurter Neue Presse schreibt lediglich von „jungen Leuten“,

Der Hanauer Anzeiger spricht von „Jugendlichen und Halbwüchsigen“

Die Lokalausgabe der Bildzeitung hat einmal mehr die kreativste Schlagzeile auf Lager:

„100 Teenies im Prügelrausch“

Auch kein Wort über die Herkunft der Täter findet man natürlich im öffentlich rechtlichen Qualitätsfunk, der „Hessenschau“.

Die FAZ tanzt dann aber etwas aus der Reihe:

„Nach derzeitigen Erkenntnissen spielen die Jugendlichen türkischer Herkunft die wesentliche Rolle, da sie in beiden Fällen involviert waren und als eine Art „Schlägertrupp“ aufgetreten sind.“

Das wird aber natürlich gleich relativiert:

„Es soll sich überwiegend um Einheimische handeln, teils Deutsche, teils Jugendliche mit ausländischen Wurzeln, wie die Polizei sagt. Auch einige Mädchen waren darunter.“

 

Man erkennt die Absicht (und ist nicht verstimmt), denn Anderes als Desinformation in vorgegebener Manier ist von den noch auf dem Markt existenten politisch-korrekten Schmierenpostillen nicht zu erwarten.

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Eine Antwort zu Lokale Lückenpresse

  1. Vor allem werden Paßdeutsche auch als Deutsche bezeichnet.
    Gerne werden Türken oder andere Ausländer auch als Kölner Jungs oder ähnliches bezeichnet.
    Aus einer Ente wird keine Gans, auch wenn man das Namensschild ändert.

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