Post an einen designierten Vorsitzenden und angeblichen Kanzlerkandidaten

 

Sg. Martin Schulz,

„Hut ab!“, wie Sie die beiden höchsten Positionen, welche die SPD zu vergeben hat, an sich gezogen haben. Sie haben offensichtlich einen guten Draht zu ganz bestimmten Meinungsforschungsinstituten, die jetzt schon für Sie einen gleich hohen Beliebtheitsgrad festgestellt haben wollen, wie für die amtierende Kanzler-Darstellerin. Ob man sich auf diesen Vergleich etwas einbilden kann, wird inzwischen von mehr als einer Minderheit in der Bevölkerung als recht fragwürdig empfunden.
Jedenfalls ist der Noch-Vorsitzende der SPD und neuester Ober-Diplomat Deutschlands eingeknickt, denn es gab offensichtlich niemanden, keinen aus der Meute der SPD-Sympathisanten-Presse und der Jubel-Jauler im Rotfunk, der ihm noch irgendeine Chance für die entscheidende Wahl im kommenden September einräumen wollte.

Erlauben Sie, dass ich auf die für Sie vorgesehenen Posten kurz eingehe.

Sie werden uns schon jetzt als der neue Vorsitzende der SPD offeriert – der vierzehnte (!) seit 1946. Meines Wissens hat in der SPD immer noch ein Parteitag den Vorsitzenden und Vorstand zu küren oder einzusetzen. Ihre jetzt anscheinend schon unumstößliche Berufung erinnert fatal an die Gepflogenheiten eines Politbüros im real-existierenden Sozialismus: UdSSR und DDR lassen grüßen.
Hatte Berlusconi wohl mit der angeblich skandalösen Titulierung „Kapo Schulz“ recht? Wenn Sie sich einem Parteitag stellen müssen, brauchen Sie bei dem heutigen Stimmvieh in Ihrer Genossenschaft nicht fürchten, dass da noch einmal ein Revoluzzer und Populist wie einstmals Oskar Lafontaine auftreten wird und Sie in Ihrer rhetorischen und intellektuellen Beschränktheit wie weiland den designierten Kandidaten Scharping vorführt.

Der Kanzler der Bundesrepublik Deutschland wird vom Bundestag gewählt. Oder irre ich mich? Ist es nicht eine Anmaßung, dass Sie jetzt schon glauben, im künftigen Bundestag eine derartige Mehrheit zu bekommen, um Kanzler werden zu können? Und vor allem zu glauben, dass ausgerechnet Sie für das Amt geeignet seien. Erst haben die Wähler das Wort, bevor überhaupt eine Partei Ansprüche für ihren sog. Kandidaten anmelden kann. Aber für die unzähligen Quatschquetscher in den Medien ist ja die „K-Frage“ – sogar mit Kapo Schulz – von konstitutiver Bedeutung und so werden Sie wohl bis dahin die ungerechtfertigte Aufmerksamkeit bekommen.

Sie erfahren ja jetzt schon Unterstützung von den „Kreativen“ in Berlin.
So liest man aktuell: Der Berliner Promi-Friseur Udo Walz (72) hat einen Tipp für den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz (61) parat: eine andere Brille. „Ich rate ihm zu einer braunen Hornbrille, ein etwas größeres Gestell mit runden Gläsern, auffällig, markant und stylish – das kommt beim Wähler an“.
Braune Brille! Ist das vielleicht Ironie in der medialen Seifenoper „Der Barbier vom Kurfürstendamm“?
Walz war auch der „Stylist“ für Ihre „Konkurrentin“ Angela Merkel, was schon gar nichts an deren politischen Fähigkeiten und im Inneren ihres Kopfes geändert hat; nichts an der Hosenanzug-Positur und der Geneigtheit im Volk.

Willy Brandt hatte wenigstens noch Günter Grass, einen nachmaligen Nobelpreisträger als Beförderer. Ihnen hat sich schon mal ein rosa Bartscherer angeboten. Das passt in unsere Zeit.
Glückwunsch!

Sie tragen den frommen Vornamen Martin, dieses Heiligen, der seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat, um ihn vor dem Erfrieren zu bewahren.
Hat Sie dieser Name zu Ihrem politischen Handeln angeregt?
Bedenken Sie nur, es ist nicht Ihr Mantel, den Sie so gerne teilen. Es ist nicht Ihr persönliches Eigentum, es sind die Ersparnisse und Steuererträge von mir und Millionen Bürgern in Deutschland und in anderen (noch) prosperierenden Ländern Europas. Der „Schuldentilgungsfonds“, den Sie als politisches Wortgeklingel in Ihrer Position als Europa-Parlamentspräsident in die Welt setzten, ist nichts anderes als eine kontrakt-widrige , verschleiernde Umverteilungsmaßnahme zu fremden Lasten.

Herr Martin Schulz, Sie sind kein heiliger Martin, Sie sind ein Scheinheiliger im wahrsten Sinn des Wortes.
Sie haben persönlich nie etwas geteilt. Im Gegenteil, die Ämter, die Sie erreicht haben, gereichten Ihnen zu ungenierter persönlicher Bereicherung und zu einem äußerst warmen Mantel. Sie erinnern sich nicht? Ich weiß noch von der „Tagegeldaffäre“ und wie Sie sich damals (2014) ungeniert direkt aus dem Parlamentsfond – steuerfrei – persönlich bereicherten. Sogar die Ihnen sonst recht wohlwollende Presse berichtete naserümpfend darüber.

Nicht unwesentliche Publizisten sprechen gar schon von Ihnen als einem „Kriminellen“, der Kanzler werden möchte.

Im Jahre 2013 erschien im Spiegel ein Artikel, der eine Art – neudeutsch – „Advertising“ für Sie sein sollte. Das ging aber irgendwie daneben, denn so wohlmeinend war das nicht, was man hierbei über Sie erfahren konnte.

Da war u.a. über Sie zu lesen:

Es gebe nur ein Problem. Er sei, nun ja … etwas impulsiv. Auf so schöne Ausdrücke wie „Pfeifenheini“, „Rindvieh“, „dumme Gans“ oder „Armleuchter“ in Verbindung mit hohen EU-Repräsentanten und Regierungschefs muss daher in diesem (Spiegel-) Text verzichtet werden. Auf Titulierungen wie „Eierkopp“ wollten Sie hingegen nicht verzichten.

Weitere Zitate aus dem Spiegel-Artikel:

Über einen engen Mitarbeiter, Ihren Pressesprecher, sollen Sie gesagt haben:
„Der Eierkopp kriegt nichts. Dat is ein Fresskopp!“

Laut Spiegel war oder ist ein Lieblingsausspruch von Ihnen:

„Ihr seid alle entlassen!“

Soll das ironisch gemeint sein?

Zu Ihrem eigenen Anspruch als Politiker werden Sie vom Spiegel folgendermaßen zitiert:

„Ich schwitze den Machtanspruch ja aus jeder Pore“.
„Es gibt eigentlich nur eine Lösung: Ich muss an die Macht. Alle Macht zu mir.“
„Wenn Du so lange in Europa dabei bist wie ich, kennst du jedes Schwein.“

Glauben Sie mir, ich mag den „Spiegel“ auch nicht. Aber was da über Sie zum Besten gegeben wurde, ist von Ihnen niemals dementiert worden; und so dürfen es wir (und Ihre Partei) durchaus als bare Münze nehmen. Jedenfalls ist das alles nicht sehr schmeichelhaft!
Oder ist das auch Ironie?

Ein weiteres Zitat:

„Wenn Du so lange in Europa dabei bist wie ich, kennst du jedes Schwein.“

Sehr geehrter Herr Schulz: Sie sind demnach wohl ein „Schwein unter Schweinen“?
Die Antwort überlasse ich anderen.

Sie haben wahrhaftig großspurig den Anspruch aufgestellt, dass die SPD den Kanzler stellen soll. Sie möchten „das Land führen – in welcher Konstellation auch immer.“
Erlauben Sie, dass ich lache.
Was rechtfertigt Ihre überbordende Selbstüberschätzung?

In der ZEIT war zu lesen: Manche Leute hätten das regelrechte Bedürfnis, Sie anzufassen, wenn man Sie treffe, weil Sie so nahbar seien.

Ich möchte Sie weder treffen, noch gar anfassen – das überlasse ich Ihrem Bartschneider. Dem können Sie auch Ihr politisches Seemansgarn und Ihre Hirngespinste erzählen.

Nicht nur ich möchte mit Ihnen nichts zu tun haben, da Sie, nicht nur in meinen Augen, als „Schwein unter Schweinen“ – das ist Ihr persönliches Bekenntnis! – mit Ihren schändlichen und schädlichen Ansprüchen als das personifizierte Debakel für die einstmals große SPD und die Demokratie in Deutschland daherkommen!
Nicht Ihr ehemaliger Pressesprecher ist ein „Fresskopp“, der Ausspruch schlägt auf Sie zurück, denn Sie sind zweifelsohne der politische Fresskopp schlechthin. Und davor bewahre man uns und gerne auch die alte Tante SPD.

In durchaus geringschätzender Beachtung verbleibe ich,

ein ehemaliges Mitglied der einstmals großen SPD.

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Eine Antwort zu Post an einen designierten Vorsitzenden und angeblichen Kanzlerkandidaten

  1. Der passt doch wie die Faust aufs Auge. Besser kann der Niedergang gar nicht angezeigt werden. So großt war die SPD auch wieder nicht, besonderes Heil brachte sie für uns und unser Land noch nie, mehr Unheil als Heil.
    Würde man die Physiognomie bei der Beurteilung dieses Politbonzen bemühen, würde das Urteil vernichtend ausfallen. In der heutigen Politlandschaft ist dies allerdings mehr die Regel als die Ausnahme, es kommt zusammen, was zusammengehört.
    Es ist schon ungeheuer, was man uns da so vorsetzt. Ich würde sagen, das ist schon fast eine Provokation, um nicht zu sagen Erniedrigung.

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